...Frühling 2015 in Osaka/Japan...


 

 

Der Flieger nach Osaka flog um 9:00 ab, also mußte ich schon sehr früh zum Flughafen Gimhae fahren, um dann 2 Stunden auf den Abflug zu warten. Der Flug selbst dauerte keine Stunde und schon war ich in Kansai/Osaka, dem japanischen Flughafen auf einer künstlichen Insel, etwa 60 km südlich der Stadt Osaka.

Mit 2,6 Millionen Einwohnern ist Osaka nach Tokio und Yokohama die drittgrößte Stadt Japans. Mit den ca. 17,5 Mio. Einwohnern im Ballungsgebiet um Osaka, Kyoto und Kobe ist es eine der größeren Metropolregionen der Welt und innerhalb Japans den Gegenpol zum Gebiet um Tokio. Die Stadt ist das traditionelle Handelszentrum Japans und heute eines der wichtigsten Industriezentren und einer der bedeutendsten Häfen Japans. Die Fahrt in die Stadt war Dank freundlicher Unterstützung einer Dame beim Ticket-Kauf kein Problem und nach einer Stunde stand ich auf dem kleinen Vorstadtbahnhof "Kitanoda", den ich mit 1x-Umsteigen erreicht habe.

Die Unterkunft, die ich reserviert hatte lag gleich in der Nähe, d.h. direkt an der Bahntrasse, ca 200m vom Bahnhof entfernt. Nach einigen Suchen kam ein jüngerer Japaner auf mich zu, der sich als "Manager" vorstellte, die Wohnung aufschloß und mir die Wohnungs-Funktionen zeigte. Er konnte kaum Englisch, ich kein Japanisch, dann kassierte er noch die (Miete) Ubernachtungskosten und übergab mir ein Vorhängeschloß mit Zahlenkombintion um die Tür abzuschließen. Dann war er wieder weg. Ich war echt überrascht, dass es sich um eine Privatwohnung in einem "älteren" Apartmenthaus handelte. Kein Stuhl, kein Bett, nur eine Rollmatraze mit Bettzeug, nur ein niedriger, kleiner Tisch. Also der erste Eindruck war nicht gut. Nach einigen Umherschauen richtete ich mich ein, das Bett war ok, Bad und Küchenecke waren sauber, WLAN und TV haben gut funktioniert, alles andere wird sich zeigen.

Das dies das Osterwochenende war, gab es schon beim Reservieren des Hotelzimmers in Osaka und Umgebung einige Probleme, die günstigen Hotels waren schon ausgebucht, nur noch teuere Hotels ab 200 /Nacht oder die Capsule-Hotels (gut ausgestattete Schlafröhren im Miniformat, meist in Bahnhofsnähe!!!) waren noch frei. Also, dann doch lieber etwas außerhalb. Die großen Vorteile dieser Wohnung waren für mich die gute verkehrstechnische Lage (denn bis zum Zentrum von Osaka waren es nur 15 Minuten mit der Bahn und mit dieser Bahn konnte ich auch nach Koyasan, einer alte Tempelstadt in den Bergen fahren) und natürlich auch der günstige Preis. Ich habe mich schnell an die rustikale Umgebung gewöhnt und nach 2 Tagen fand ich es gar nicht mehr schlimm. 

Nach Auspacken und Einrichten fuhr ich mit dem Zug nach Namba. Namba ist ein City-Zentren in Osaka und besteht aus mehreren Bahnhöfen. Es ist das Zentrum für unzählige Shopping-Straßen, -Märkten, -Malls und wird nur noch von den Restaurants, unterschiedlichsten Lokalen, Ess-Ständen, Cafe-Shops und Bars überboten. Das Angebot ist unübersehbar, riesengroß, gigantisch,... ein Nachtleben soll es hier auch geben, sagt man.

Hier noch mehr Infos: Osaka Travel: Minami (Namba) - Japan Guide oder Namba – Wikipedia

Es ist wirklich sehr beeindruckend, wenn man aus dieser riesigen Bahnhofs-Anlage kommt und in diese Stadt eintaucht. Aufpassen, Linksverkehr!!! 

Mir war der Trubel zu groß und Ich wollte zum "Osaka Castle", einer alten Burg aus dem 16.Jahrhundert, die aber schon sehr oft abgebrannt und wieder aufgebaut wurde. Die jetzige Version stammt aus dem Jahr 1997. Ein großer Park um die Burg wird gern besucht, besonders in der Kirschbaumblütenzeit werden hier die Hanamis gefeiert. In den etwa zehn Tagen, in denen die Kirschen in Blüte stehen, feiern fast alle Bewohner Japans ein Hanami mit Freunden, Kollegen oder Familie in einem Park oder einem anderen dafür ausgezeichneten Ort. Eine Bento-Box (leckeres, abwechslungsreiches Fertigessen) und oft reichlich Bier oder Sake sowie eine Unterlage (blaue Plane), um auf dem Boden zu sitzen, zählen zu den Zutaten, mit denen man sich unter den Kirschbäumen versammelt. Um am Wochenende die besten Plätze bereitzuhalten, begeben sich manche "Platzhalter schon Stunden vorher mit einer großen Plane ausgestattet vor Ort, denn pro Jahr sind auch bei gutem Wetter oft nur ein bis zwei Wochenenden zu diesem Zweck geeignet.

Der Park um die Burg war schnell gefunden, aber viele Andere hatten die Idee auch und der Park war gut besucht. Es war eine entspannte und lockere Stimmung, viele genossen das Essen und Trinken unter den blühenden Kirschbäumen, andere spielten Ball oder schliefen auf dem Rasen. Aber alle Besucher knipsten mit teueren Kameras oder Handy mit Selfie-Stick wie narrisch. Ich auch. 

Irgendwann war es genug, ich fuhr zurück nach Namba und im Touristeninfobüro bekam ich noch viel gute Infos für meine Pläne hier in Osaka. Mit einem kleinen, goldenen Lindt-Osterhasen habe ich mich bei den freundlichen Damen bedankt. Was für eine Freude.

Das Zugticket war schnell gekauft, der Bahnsteig und der passende Zug auch gefunden und nach kurzer Zeit war ich wieder in Kitanoda. Im Bahnhofsgebäude gab es einen großen Supermarkt, wo ich mich mit Kaffee und Sandwich für das Frühstück, sowie mit Obst, Knabbereien und Bier für den Abend versorgte. Zum Abendessen habe ich mir Ramen, eine Nudel-Gemüse-Suppe, in einem Restaurant gegönnt, sehr lecker. 

 

 

Dann wieder zurück zur Einraum-Wohnung (die Zahlenkombination hatte ich mir auf einen Zettel geschrieben) und der gemütliche Teil des Tages konnte beginnen (jap. Kochsendungen im TV und email- checken). ;-))

 

 

Bis bald - Ecki        

                               2015 Koyasan/Japan  -->