Ein schönes und interessantes Schmuckstück von Syrakus liegt irgendwo versteckt in den engen Gassen von Ortygia. Es ist ein Marionettentheater, ein Marionetten-museum und eine kleine Reparaturwerkstatt für Marionetten. Seit vielen Jahren wird diese Puppenspiel-Tradition von den Familien Vaccaro-Mauceri weitergeführt und gepflegt.
Diese werden wir jetzt besuchen.
Das Sizilianische Marionettentheater (Teatri dei pupi) ist ein Puppentheater, das mittels kunstvoll gefertigter Marionetten Geschichten aus dem Mittelalter darstellt. Es entstand Anfang des 19. Jahrhunderts und zählt zur sizilianischen Volkskunst. Die Aufführungen dieser Theater waren eine beliebte Abwechslung im Alltag der Bevölkerung und sorgten für täglichen Gesprächsstoff. Vergleichbar mit den heutigen TV-Seifenopern kannte das Publikum die verschiedenen Charaktere der Puppen und wusste genau Bescheid über den aktuellen Stand der Handlung, die in Fortsetzungen aufgeführt wurde. Traditioneller Inhalt der Theaterstücke waren Rittersagen und eine klare Unterscheidung in gute und böse Charaktere. Vor dem Hintergrund einer Burg kämpfen edle, tapfere Ritter in glänzenden Rüstungen gegen feindliche Schurken. Das größtenteils erwachsene Publikum feuerte die Stimmung an, indem es die Bösen ausbuht und die Helden durch lautes Klatschen anfeuert.
Gleich gegenüber gab es die Marionetten-Werkstatt. Hier werden die z.T. sehr alten Marionetten gepflegt, restauriert und repariert.
Im Marionettenmuseum waren nicht nur die klassischen Ritterpuppen zusehen, es gab auch Puppen aus aktuelleren Stücken und aus Kindervorstellungen zu bestaunen.
Ein weiteres Highlight in Syrakus ist der Archäologische Park. Hier befinden sich Bauwerke der antiken Stadt, das große griechisches Theater, dem Altar Hierons II, die antiken Steinbrüche und einem römische Amphitheater. Leider waren viele Wege gesperrt und nicht zugänglich. Auch die lauten Umbauarbeiten auf der antiken Theaterbühne waren sehr störend. Deshalb empfand ich die hohen Eintrittsgebühren von 10€ als eine Unverschämtheit.
Das "Teatro Greco" wurde im 6. Jahrhundert v. Chr. erbaut und 300 Jahre später erweitert. Mit einem Durchmesser von 138 m und Platz für 15.000 Zuschauer ist es eines der größten griechischen Theater. Von den 60 in den Fels geschlagenen Sitzreihen sind noch 42 erhalten. Heute finden hier im Sommer regelmäßig Theateraufführungen und Konzerte statt.
Die Latomien sind die antiken Steinbrüche, aus denen die Sklaven den Kalkstein für den Bau von Syrakus schlugen. Das durch den Abbau bizarr geformte Gelände ist heute mit einer üppigen Vegetation überwachsen und bietet einen malerischen Anblick.
Eine über 60 Meter lange, künstliche Höhle wird als „Ohr des Dionysios“ bezeichnet. Der Legende nach ließ der Tyrann Dionysios seine Gefangenen in der Grotte einsperren und belauschte dank der ausgezeichneten Akustik auch die leisesten Gespräche am anderen Ende.
Das römische Amphitheater aus dem 3. Jahrhundert n. Chr. ist 140 m lang und 119 m breit. Der Bühnenraum ließ sich mit Wasser füllen, so dass hier auch Seeschlachten nachgestellt werden konnten.
Ein paar Meter hinter dem griechischen Theater fand ich bei "L´ Angelo del Papiro" eine kleine Anlage, wo man sich über die Herstellung von Papyrus informieren konnte. Aber leider waren nur die großen Papyruspflanzen und die Wasserschildkröten beeindruckend.
Im Archäologischen Park gab es einige kleine Katzen, z.T. sehr junge Katzen. Es fiel mir sehr schwer diese kleinen Fellnasen nicht mitzunehmen.
Bis bald
Ecki 2017 eine Sizilienreise 7 >
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