Heute mussten wir den Koffer packen und das Hotel verlassen, zuerst fuhren wir in den Süd-Westen, ins "Tal der Tempel" nach Agrigent, dann weiter in den Norden nach Palermo in unser nächstes Hotel.
Ein weiter Weg durch das Hinterland von Sizilien. Zum Abschied zeigte uns der Ätna noch eine beeindruckende Rauch-und Aschewolke.
Wir fuhren auf der Autobahn durch eine sehr schöne, hügelige und fruchtbare Landschaft. Man sah einzelne Bauernhöfe und alte Dörfer thronen einsam auf den Bergkuppen. Hier ist Sizilien dünn besiedelt. Die Weizenfelder waren saftig grün und überall gab es Blumenwiesen, blühende Bäume und Sträucher. Der Frühling ist sicher die schönste Reisezeit in Sizilien. (Sorry, die Bilder, die vom Bus gemacht wurden, sind nicht optimal)
Agrigent liegt auf einem Berg und ist eine größere Stadt an der Südseite der Insel. Die eigentliche Attraktion ist jedoch das "Tal der Tempel", eigentlich ein sanft abfallender Bergrücken gegenüber der Neustadt, das mit 5 griechischen Tempeln zu den wichtigsten antiken Denkmälern auf Sizilien zählt.
Der Weg "Via Sacra" führt an Mandelbäumen und alten Olivenbäumen vorbei und man steht zuerst vor den die Überresten des Hera-Tempels.
Nicht nur die alten Tempel waren sehenswert. Von dieser Stelle hat man einen sehr schönen Ausblick auf das Meer, auf die Ausgrabungsstätten und auch auf die neue Stadt.
Der Concordia-Tempel ist sehr beeindruckend, er zählt zu den besterhaltenen griechischen Tempeln. Auf 34 Säulen ruhen das Gebälk und die Giebel.
Nach so viel griechischer Kultur haben wir uns in einem rustikalen Lokal am Strand mit italienischen Spezialitäten gestärkt.
Danach ging es weiter, wieder durch eine sehr schöne sizilianische Landschaft.
Am frühen Abend erreichten wir unser Stadthotel und bekamen auch gleich ein paar Eindrücke von Palermo.
Das Zimmer im 14.Stock war ruhig und hatte eine Sicht auf den nahen Hafen.
Nach dem Abendessen wurden noch ital. Spezialitäten in flüssiger Form verkostet.
Palermo - was für eine Stadt!!!
Palermo, die Hauptstadt mit Regierungssitz und 600.000 Einwohnern, die sizilianische Metropole und Hafenstadt, die Stadt der Baudenkmäler und Kunstwerke, die Stadt mit einer einzigartigen Geschichte.
Palermo wurde 800 Jahre v. Chr. von den Phöniziern gegründet, danach kamen die Griechen, die Römer, die Araber, die Normannen, die Staufer, die Spanier und die Franzosen. Alle hinterliessen ihre Spuren und das macht diese Stadt so einmalig.
Es gibt aber auch ein lautes und schmutziges Palermo, mit ungepflegten Häusern und einem chaotischen Straßenverkehr, ein Palermo mit wenig Bäumen und kaum Fussgängerzonen in der Innenstadt. Ein Palermo voller Widersprüche und vielleicht ist es deshalb so sehenswert.
Nach einem sehr guten Frühstück im Astoria Palace Hotel begann eine kleine Stadtrundfahrt, wo wir die wichtigen und bekannten Plätze und Strassen sehen konnten. Wir sahen aber auch viel Dreck und Müll, da wieder mal die Müllabfuhr streikte und so der Müll sich an manchen Stellen bergehoch türmte. Wirklich kein schöner Anblick und in wärmeren Sommermonaten bestimmt ein noch größeres Problem. Aber auch sonst ist die Innenstadt nicht überall eine Augenweide. Vieles sieht verlottert, schmutzig und ungepflegt aus. Für so eine "alte und bedeutende Stadt" ist das kein Aushängeschild.
Der Normannenpalast wurde aber (z.T. mit deutscher Hilfe) aufwändig restauriert und zeigt sich den Besuchern als ein richtiges Schatzkästlein.
Sowohl die farbigen und detaillierten Mosaiken am Eingangsbereich der Cappella Palatina, als auch der Kircheninnenraum zeigen die märchenhafte Pracht normmanisch-arabischer Baukunst.
Ein Spaziergang führte uns dann zur Kathedrale mit der Grablege von Friedrich II., dem Kaiser des Deutsch-Römischen Reiches.
Eine kurze Busfahrt brachte uns nach Monreale, ein kleiner, enger Ort auf einer Bergkuppe mit einer wunderschönen Kathedrale. Diese Kirche ist bekannt für die umfangreichen und detaillierten Mosaikbilder aus den Geschichten des Alten und Neuen Testamentes. Eine sehr schöne Bilderbibel.
Bei einer kleinen Pause konnten wir uns mit leckeren Spezialitäten, gefüllter Gemüse-Pfannkuchen-Rolle und süssen Kuchenstücken wieder stärken. Der Bus brachte uns wieder zurück nach Palermo und wir konnten jetzt die Stadt auf eigene Faust erkunden.
In einigen der engen Gassen waren malerische Strassenmärkte zu sehen, Gemüse, Obst, Fisch aber auch Schuhe, Textilien und Haushaltssachen wurde angeboten.
Nach diesem Stadtrundgang kann ich meinem Reiseführer nur zustimmen, ...Glanz, Glamour und Verfall liegen hier in Palermo dicht beieinander...
Ein gutes Abendessen und ein kleiner Barbesuch beendeten diesen "Palermo-Tag".
Bis bald
Ecki 2013 Sizilien 4 -->