Ich liebe Paris und habe diese schöne Stadt schon öfters besucht. Das erste Mal war ich im Februar 1968 hier. Das war damals eine sehr günstige Busreise mit einfachsten Hotel, die vom Studentenverein angeboten wurde. Es gab damals noch die alten Markthallen und das ganze lebhafte Treiben rund herum, das hat viel Spass gemacht.
Da ich bisher nur das Louvre-Museum besucht hatte, wollte ich nun in der Nebensaison einige der bekannten Museen mit ihren Kostbarkeiten genauer ansehen.
Mit dem schnellen TGV ist es ein Katzensprung von Stuttgart nach Paris. Nur 3,5 Stunden dauerte die Fahrt und bei frühzeitiger Buchung ist auch ein günstiger Preis zu bekommen.
Bei booking.com fand ich ganz in der Nähe des Bahnhofes Gare de l`Est ein kleines, günstiges Hotel mit einem schönen Zimmer im 5. Stock.
Dieses lag sehr zentral und auf kurzen Wegen (oder mit der Metro) waren die meisten bekannten Sehenswürdigkeiten zu erreichen.
Verschiedenste Lokale, Supermärkte und eine schöne Markthalle lagen in der Nähe. Also laßt euch zu einer kleinen Paris-Rundreise einladen, viel Spass dabei.
Der erste Weg führte mich am Hotel de Ville, dem Rathaus vorbei zur Île de la Cité, der Stadtinsel in der Seine und dem ältesten Teil der französischen Hauptstadt Paris. Auf dieser Insel in der Seine, auf der Paris 500 v. Chr. gegründet wurde, steht seit mittlerweile über 800 Jahren, die Kathedrale Notre Dame.
Nach dem verheerenden Brand am 15. April 2019 ist die Pariser Kathedrale Notre-Dame bis auf weiteres für Besucher geschlossen. Die Grundmauern sind weitestgehend unversehrt, jedoch ist das Dach der Notre-Dame komplett abgebrannt und die Struktur geschwächt. Der Wiederaufbau wird ein paar Jahre dauern. Zu den Olympischen Spielen 2024 soll Notre Dam wieder eröffnet werden.
Nicht weit entfernt steht die schönste Kirche von Paris, die Sainte-Chapelle, eine Komposition aus gotischer Architektur und leuchtenden Buntglas. Ludwig IX. hat diese Kapelle als Schrein für zwei Reliquien, einer Dornenkrone und einem Splitter des Kreuzes, errichten lassen. Die Kapelle hat zwei Stockwerke, das untere für den Hofstaat, das obere für den König. Scheinbar gibt es dort droben keine Wände, nur strahlendes farbiges Glas, dünne Streben und ein sternenübersätes Gewölbe. Großartig.
Weiter führte mich mein Weg an der Seine entlang, einige Bouquinistes (Pariser Straßenbuchhändler hatten schon ihre grünen Bücher-Verkaufskisten geöffnet, wo man alte Bücher, Zeitschriften oder auch Souvenirs kaufen kann. Auf der anderen Seite der Seine liegt der große Louvrepalast, die ehemaligen Residenz der französischen Könige.
Das Musée d’Orsay ist ein Kunstmuseum im 7. Arrondissement von Paris. Es liegt am südlichen Ufer der Seine gegenüber dem Tuileriengarten. Das Gebäude war ursprünglich ein Bahnhof: der Gare d’Orsay. Er wurde ab 1977 zu dem Museum umgebaut, das 1986 eröffnet wurde.
Das Musée d’Orsay zeigt Gemälde, Skulpturen, Werke des Kunsthandwerks und Designs, Grafiken und Fotografien, Modelle, Bauteile und Entwürfe der Baukunst sowie Möbel. Die Eckdaten der in die Sammlung aufgenommenen Werke wurden auf etwa 1848 und 1914 festgelegt. Weltweit einzigartig ist die Sammlung französischer Impressionisten. Aber auch die anderen Werke fast aller Stilrichtungen des genannten Zeitraums und vieler Einzelkünstler des 19. und frühen 20. Jahrhunderts sind sehr umfangreich und von herausragender Qualität. Mit jährlich etwa 3,8 Millionen Besuchern gehört das Museum zu den Attraktionen der Stadt Paris und ist ab sofort mein Lieblingsmuseum. Es hat eine klare Strukturierung, Beschriftungen der Bilder die auch für Brillenträger lesbar sind, zwei sehr gute Restaurants und einen Museumsladen den man nicht mehr verlassen möchte. Ein großartiges Museum.
Der Louvre-Palast ist die frühere Residenz der französischen Könige in Paris. Er bildete zusammen mit dem zerstörten Palais des Tuileries das Pariser Stadtschloss. Der Louvre wurde als Burg 1190 gebaut und nach den Erfordernissen der jeweiligen Herrscher immer wieder umgebaut. Das führte zu einer ca. 800 jährigen Baugeschichte.
Der Ursprung des Museums sind Sammlungen aus dem 14. Jahrhundert. König Franz und Kardinal Richelieu erwarben immer mehr Kunstwerke, darunter die Mona Lisa von Leonardo da Vinci und auch Bilder von Tiziano und Raffael. Aber erst nach der Französischen Revolution und der Eröffnung des Museum 1793 wurden die Sammlungen auch der Öffentlichkeit zugänglich.
Seitdem ist diese Sammlung auf mehr als 380.000 Objekte gewachsen, von denen etwa 35.000 ausgestellt werden. Mit 72.735 Quadratmetern Fläche und 9,6 Millionen Besuchern im Jahr 2019 ist der Louvre das größte und meistbesuchte Kunstmuseum der Welt.
Ich habe diesmal das Louvre-Museum nicht besucht, ich hatte mich auf die Impressionisten und die Moderne eingestellt.
Mein Weg führte mich weiter in den Bezirk von "Les Halles", den ehemaligen Markthallen von Paris, die aber 1972 abgerissen wurden. Ich habe diese Hallen bei meinem Besuch 1968 noch gesehen, erlebt und auch gerochen. Es war sicher notwendig einen größeren und moderneren Markt zu bauen, aber schade ist es doch diese ehemaligen "Bauch von Paris" abzubrechen.
Das alte Pariser Hallenviertel blieb verwaist zurück, seiner Seele beraubt. Das empfanden viele Nachtschwärmer, die sich früher im Treiben der Hallen noch vor Sonnenaufgang an der traditionellen Zwiebelsuppe wärmten und mit Rotwein berauschten. Die Lieder der Marktfrauen waren hier nun endgültig verstummt. Lange klaffte eine gigantische Baugrube im Herzen von Paris, die schließlich mit dem größten unterirdischen Nahverkehrsbahnhof gefüllt und mit einem mehrstöckigen, architektonisch trostlosen Einkaufszentrum überdeckt wurde. Kulturzentren, Eisbahn und Kino, Shopping-Mall und Döner-Burgen gibt es hier reichlich, aber schön ist das nicht.
Hier liegt auch der große Laden von E. Dehillerien, einem großen Küchen-und Gastroausstatter, der alles hat was man in der Küche oder zum Kochen braucht. Besonders aber Kupfer-Pfannen, Töpfe und Tiegel in allen Größen.
Es gibt in Paris noch einige der berühmten überdachten Einkaufspassagen, schön rausgeputzt mit edlen Geschäften
oder etwas lässiger mit Trödelläden oder kleinen Cafés.
Auf dem Rückweg zum Hotel fand ich noch die Straße mit dem Hotel, wo ich 1968 bei meine ersten Parisreise geschlafen habe. Sie sieht jetzt richtig aufgeräumt und gepflegt aus, das war damals nicht ganz so schön. Am Ende der Straße liegt das berühmte Folies Berger, damals ein großes bekanntes Revuetheather mit großer Can-Can-Show, jetzt ein Musicalbühne. Die Zeiten ändern sich auch hier.
Das war ein langer Tag, aber voller schöner Eindrücke. Ziegenkäse, Baguette und Wein gab es zum Abendessen im Hotel.
Morgen nehme ich euch mit in die Luxus-Kaufhäuser und in das Seerosen-Museum von Claude Monet.
Bis bald - Ecki