…an der Seidenstrasse - China Teil 2…



Am 20.05.2013 (Pfingst-Montag) ging es los, mit dem ICE von Stuttgart zum Flughafen Frankfurt. Das Einchecken verlief problemlos (so leer habe ich den Flughafen FFM noch nie gesehen), beim Boarding traf ich dann die ersten Mitreisenden unserer Reisegruppe. Da der Flieger nur zur Hälfte besetzt war, hatte ich Platz zum Liegen. Der Flug nach Peking verlief sehr ruhig, nur gab es bei der Air China nicht den erhofften, üblichen Gin Tonic. Aber ein Tässchen chinesischer Rotwein war möglich und hat auch gut geschmeckt.

Früh um 6:00 Ortszeit landeten wir in Peking, die Einreiseformalitäten verliefen sehr schnell und der lange Weg von Terminal 3 zur Ankunftshalle war mit dem Shuttle-Zug kein Problem. In der Ankunftshalle warteten schon die beiden Reiseleiter und die Rest-Reise-Gruppe. Ja, was sind das für Leute, die mit auf die Seidenstrassen-Reise gehen wollen, dachte sich wohl jeder. Cheng unser ständiger Reisebegleter und Lao Tong unser lokaler Peking-Guide begrüßten uns herzlich und lotsten uns zum Bus. Die China-Reise konnte beginnen.

Um diese frühe Uhrzeit konnten wir natürlich nicht ins Hotel fahren, auch die meisten Museum waren noch nicht geöffnet, so fuhren wir dann in den Olympia Park. Bei der Fahrt auf der Airport-Autobahn und den verschiedenen Innenstadtringen konnte man sich schon einen Eindruck vom hektischen Autoverkehr und der relativ schlechten Luft in Peking machen. 

Bei einem kurzen Spaziergang zum "Vogelnest" konnte man die Konstruktion des Stadions und die Weitläufigkeit der der olympischen Anlage bewundern. Schade, dass auch dieses Stadion nur noch selten genutzt wird. Ein Denkmal der olympischen Spiele von 2008.


Das nächste Ziel war der bekannte Lama-Tempel. Als Lamaismus (Gelb-Mützen-Orden) bezeichnet man die tibetische Ausprägung des indischen Buddhismus. Seit dem 11. Jahrhundert existieren verschiedene Schulen, die die Lehren auslegen und die religiöse Praxis bestimmen. Ihre Oberhäupter sind der Dalai-Lama und der Panchen-Lama, die den Kirchenstaat Tibet regieren. Die zentralen Lehren folgen der indischen Tradition, jedoch finden sich auch volksreligiöse Elemente, die auf die tibetische Kultur verweisen, wie Ritualmusik, Rauchopfer oder Opferkuchen (Tormas). Der Lamaismus hat sich - außer in Tibet - in der Mongolei und Mandschurei, in Ladakh, Sikkim und Nepal verbreitet.

Der Lama-Tempel, um 1700 n. Chr erbaut, ist eine sehr schöne Anlage, die aus mehreren Tempelgebäuden und Höfen mit Opferbecken besteht, in denen die Besucher bündelweise Räucherstäbchen verbrennen, um vom aufsteigenden Rauch sich "reinigen zu lassen". 

Mehrere große Buddha-Figuren zieren die Tempel, ein aktiver Mönchsorden kümmert sich um Tempel und Besucher. Viele chinesische Pilger besuchten den Tempel zur Andacht und zum Beten.

Danach fuhren wir zum Hotel, wo wir uns endlich "frischmachen" konnten. Nach dem Mittagessen nutzte ich die Mittagspause um den in der Nähe liegenden Park und Himmelstempel (Tiantan Si) zu besuchen. Hier hielt der Kaiser zweimal im Jahr Zwiesprache mit dem Himmel. Besonders der Himmelsaltar ist sehr beeindruckend. Die Formen Kreis und Quadrat spiegeln die Vorstellungen vom Aufbau des Kosmos wider. Der weitläufige Park und die Tempel wurde von sehr vielen chinesischen Reisegruppen besucht. 

Abends fuhren ich mit anderen Reisegefährten und dem lokalen Guide Tong in einem öffentlichen Stadtbus zur "Chinesischen Oper". Diese Vorstellung war eine rein touristische Veranstaltung mit angeschlossenem Souvenir-Verkaufsräumen. 

Ein Taxi brachte uns wieder zurück ins Hotel. In den Strassen um das Hotel waren Tische und Bänke aufgebaut und leckere Sachen wurden angeboten. Nach einem kurzen Rundgang beendete ich diesen langen Tag. 

Der nächste Tag begann mit einem wunderbaren Frühstücks-Buffet. Die Auswahl war riesig und gut geschmeckt hat es auch. Danach fuhren wir durch die Stadt zum Tian´anmen-Platz, dem größten Platz in Peking mit großer historischer Bedeutung. Hier hat Mao am 1. Oktober 1949 die Volksrepublik China ausgerufen, hier fand aber auch die blutige Niederschlagung einer Studenten Demonstration im Juni 1989 statt. Diese Platz gilt als einer der bestbewachten und kontrollierten Plätze Chinas. 

Hier befindet sich u.a. das Tor des himmlischen Friedens, die Mao-Gedenkhalle und auch das Chinesische National Museum.

Nach einem kurzen Gang über den großen Platz besuchten wir das modernisierte Chinesische National Museum. Im Untergeschoss fanden sich die Exponate aus dem alten China und der Seidenstrassen-Zeit. Wunderbare Stücke aus den alten Zeiten zeigten die große Kreativität und handwerkliche Kunst der damaligen Menschen. 

Bei einer Tasse Tee im Museums-Foyer fanden sich alle Mitreisenden wieder ein und wir wurden zu einer bekannten (Touristen) Einkaufs-Strasse gefahren. Hier konnte man sich im "Handeln" üben. Das Angebot an den üblichen Souvenirs war sehr groß. Die Verkäufer waren sehr freundlich, auch wenn man den Verkaufspreis kräftig herunterhandelte. 

Am späten Nachmittag fuhren wir zum Bahnhof, wir bereiteten uns auf die Nachtfahrt nach Xian im Schlafwagen vor. das Einchecken am Bahnhof in Peking war etwas chaotisch, das soll aber in China ganz normal sein. Im 4-Bett Abteil richteten wir uns schnell ein, die 4 Koffer unters oder übers Bett, der Tagesrucksack mit den notwendigen Schlaf-und Nacht-Utensilien griffbereit. Ein kleines Abendessen mit chinesischen Schnaps und ein paar Bier vom Zug-Stewart brachte eine gute Stimmung in unser Abteil. Irgendwann krochen wir in unsere Kojen und trotz den Zuggeräuschen schliefen wir schnell ein. 

Hier geht es zum nächsten Teil: Seidenstrasse - China 2013-3


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