Liebe Büchekistenfreunde,

Früher mußte man in der Schule auch Gedichte lernen,
so richtig auswendig lernen....
War das bei euch, zu eurer Schulzeit auch so?
An welche Gedichte könnt ihr euch noch erinnern?
Könnt ihr die Gedichte immer noch auswendig hersagen?
Was waren denn eure Lieblingsgedichte?
Lest ihr jetzt auch noch Gedichte? Manchmal??
Wenn ja, was für Gedichte gefallen euch jetzt?

Ich würde mich sehr freuen, wenn möglichst viel mitmachen
und von "Ihren Gedichten" erzählen/schreiben.

Als kleine Einstimmung ein Gedicht von Erich Kästner das mir sehr gut gefällt.

Die Entwicklung der Menschheit

Einst haben die Kerls auf den Bäumen gehockt,
behaart und mit böser Visage.
Dann hat man sie aus dem Urwald gelockt
und die Welt asphaltiert und aufgestockt,
bis zur dreißigsten Etage.

Da saßen sie nun, den Flöhen entflohn,
in zentralgeheizten Räumen.
Da sitzen sie nun am Telefon.
Und es herrscht noch genau derselbe Ton
wie seinerzeit auf den Bäumen.

Sie hören weit. Sie sehen fern.
Sie sind mit dem Weltall in Fühlung.
Sie putzen die Zähne. Sie atmen modern.
Die Erde ist ein gebildeter Stern
mit sehr viel Wasserspülung.

Sie schießen die Briefschaften durch ein Rohr.
Sie jagen und züchten Mikroben.
Sie versehen die Natur mit allem Komfort.
Sie fliegen steil in den Himmel empor
und bleiben zwei Wochen oben.

Was ihre Verdauung übrig lässt,
das verarbeiten sie zu Watte.
Sie spalten Atome. Sie heilen Inzest.
Und sie stellen durch Stiluntersuchungen fest,
dass Cäsar Plattfüße hatte.

So haben sie mit dem Kopf und dem Mund
Den Fortschritt der Menschheit geschaffen.
Doch davon mal abgesehen und
bei Lichte betrachtet sind sie im Grund
noch immer die selben Affen.

Bis bald
Ecki