…an der Seidenstrasse - Usbekistan-4...



Nach zwei Tagen in Buchara fuhren wir dann durch eine Halbwüste nach Sharisabs. Die Erdhügel, die man links oder rechts der Strasse sieht sind die Reste der alten Seidenstrassen-Karawansereien. Diese Lehmbauten sind im Laufe der Jahrhunderte in sich zusammengestürzt. Es soll ca. 10.000 dieser Erdhügel geben.

Shahrisabs oder früher Kesh ist über 2500 Jahre alt. Die kleine, grüne Stadt liegt inmitten von Weinfeldern und Obstgärten südlich von Samarkand. Sie ist auch der Geburtsort des Volkshelden Timur Lenk bzw. Tamerlan, der hier im Jahr 1380 seinen monomentalen Sommerpalast bauen ließ, der allerdings schon im 16.Jahrhundert wieder zerstört wurde. Erhalten sind nur noch die riesigen, 38 m hohen Pylonen des Eingangsportals. Gute Eindrücke der ehemaligen Pracht vermitteln die teilweise erhaltenen, glasierten blauen und weißen Kacheln mit ihren geometrischen Ornamenten. 

Natürlich gibt es auch hier herrliche ausgestaltete Moscheen und ein Grabanlage, die zum Pilgerort wurde, weil man dem Grabstein "Wunderwirkung" zuschreibt. Um diesen Gebäuden herum werden farbenprächtige Stickereien, Taschen und kleine Teppiche angeboten. 

Auf dem weiteren Weg nach Samarkand konnten wir auf einem Bauernhof den "Alltag" kennenlernen. Nach der Begrüssung mit Fladenbrot und Tee konnten wir die "Großfamilie" kennenlernen. Teppiche-weben und Selbstversorgung durch die Landwirtschaft bilden die Lebensgrundlage dieser Familie. 

Weiter ging es durch eine steppenähnliche Landschaft nach Samarkand. Samarkand oder Afrosiab oder Marakanda wurde vor 2750 Jahren gegründet und war die Drehscheibe der Seidenstrasse. Hier kreuzten sich die Nord-Süd-Route mit der von West-Ost. Der auf dieser Handelsroute stattfindende Technologie- und Kulturaustausch hat wesentlich zur Blüte der Stadt in der Antike beigetragen.

Timur, der große Eroberer und heute Volksheld, hat Samarkand auch als die "Hauptstadt" der Timuriden ausgebaut, viele Bauwerke zeugen davon. Am bekanntesten ist natürlich der Registan, ein riesiger Platz, der von drei Seiten mit sehr großen und sehr schön ausgestatteten Medressen umgeben ist. Dieser Platz ist wirklich sehr beindruckend. Im Inneren der Medressen werden teilweise noch aufwändige Renovierungen durchgeführt. Die fertigen Decken und Wände erstrahlen in einer unglaublichen Pracht. 

Nach kurzer Erfrischung im Asia-Hotel genossen wir in einem romantischen Innenhof einer alten Karawanserei bei einem köstlichen Abendessen noch eine ganz tolle Tanz-und Gesangs-Show. Junge Frauen mit mehreren langen Haarzöpfen tanzten in ihren goldglänzenden traditionellen Kleidern zu usbekischer Musik. Eine Ballettschule zeigte klassischen Tanz in moderner Ausführung. Der Höhepunkt war eine Tanzvorführung, bei der Musik, Tanz und Kostüme ein wirklicher Genuss war. Einen kleinen Eindruck davon, kann man bei diesem Video bekommen.

Bitte hier Klicken:   Tanz in Samarkand 2012

Ein sehr schöner Abend, ein großartiges Erlebnis!

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