…an der Seidenstrasse - China Teil 12



Kashgar

Kashgar ist eine alte Oasenstadt an der Seidenstraße und liegt am Fuße des Pamir-Gebirges. Sie ist die "glänzende Perle der Seidenstraße" und gilt als eine bekannte historische Kulturstadt. Heute ist es eine Stadt, die sowohl moderne, westliche als auch traditionelle Stadtteile zu bieten hat. Auf den Straßen fahren sowohl Autos wie auch Eselkarren. In den Seitengassen wird von jungen und alten Handwerkern noch sehr vieles in Handarbeit hergestellt. Kashgar gilt immer noch als geheime Hauptstadt der Uiguren und ist deshalb ein Zentrum für eine Unabhängigkeits-Bewegung von China. Dies führte leider auch schon zu blutigen Unruhen. Ein Grund wird in der rigorosen Besiedelungspolitik der Chinesen und dem Abriss der Altstadt von Kashgar gesehen.

Dazu hier ein Artikel aus Wikipedia:

Die chinesische Regierung führt zurzeit eine umfangreiche Modernisierung der Stadt durch, in deren Verlauf allerdings die historische Altstadt fast vollständig zerstört wird. Im Juli 2009 erhob die Gesellschaft für bedrohte Völker heftige Vorwürfe wegen der Zerstörung des einzigartigen Kulturerbes. Der mehr als 2000 Jahre alten Altstadt der Stadt Kashgar im Nordwesten Chinas droht die Zerstörung. In den kommenden fünf Jahren sollen rund 200.000 Menschen in so genannte erdbebensichere Wohnblocks umgesiedelt werden. Das Projekt sieht die Zerstörung von 85 Prozent der jahrhundertealten Bausubstanz vor. Kashgar gilt als die kulturhistorisch bedeutendste islamische Stadt Zentralasiens. Nur 15 Prozent der alten Häuser sollen im Rahmen eines Freilichtmuseums erhalten werden, um den alljährlich 1,5 Millionen Touristen aus dem In-und Ausland die alte islamische Kultur vor Augen zu führen. Eine Vielzahl der uigurischen Bewohner der Altstadt sehen in der mangelnden Erdbebensicherheit der Lehmhäuser aber nur einen vorgeschobenen Grund für die Erneuerung und werfen der chinesischen Regierung vor, dass die Erneuerung der Altstadt vor allem sicherheitspolitischen Zielen dienen soll. Die chinesische Regierung hingegen verspricht, dass eine Vielzahl der historischen Gebäude realitätsgetreu nachgebildet werden soll.

Nach den Frühstück begannen wir mit einer Stadtrundfahrt durch die "Neue Stadt" mit großen freien Plätzen, breiten Strassen und hohen modernen Gebäuden. Aber gleich daneben steht (noch) die Altstadt mit den engen Gassen, kleinen Geschäften und der Id-Kah-Moschee. sie ist eine der größten Moscheen Chinas und blickt auf eine 500-jährige Geschichte zurück. 

Bei einem Spaziergang durch die benachbarten Handwerkergassen konnte man in eine andere Zeit eintauchen und sich von den Kunstfertigkeiten der Kupferschmiede, Musikinstrumentenbauer, Metzger und Bäcker überzeugen. Sogar ein Dentist bietet seine Dienste an. 

Unser Mittagessen wurde in einem sehr schönen uigurischen Lokal serviert. Hier gab es die Hammelspieße, die wir schon überall auf den Märkten gesehen und gekostet haben. 

Unser nächstes Ziel war das Hoja-Mausoleum mit dem Grab der Duftenden Konkubine. Dieser sehr schöne Bau soll dem Taj Mahal in Indien ähneln, war aber leider durch Renovierungsarbeiten etwas verunstaltet. Im Inneren befinden sich ca. 60 Gräber, der Familie Hoja, auch das von Iparhan oder Xiang Fei, der duftenden Konkubine des Kaisers Qianlong in Peking. Neben dem Mausoleum gab es auch noch eine Moschee, eine Medrese (Koranschule) und ein alter muslimischer Friedhof. 

Weiter fuhren wir zu dem größten Basar in China, wahrscheinlich sogar von ganz Zentralasien. Dieser Basar liegt östlich der Altstadt am East Gate. Er ist überdacht und nach Warengruppen geordnet. Er bietet alles, was man sich nur vorstellen kann. Leider war die Zeit begrenzt und ich konnte nur ein paar der Verkaufsgassen sehen. Besonders die Verkaufsstände mit den Angeboten an unterschiedlichsten Seiden- und Brokat-Stoffen haben mich sehr fasziniert. Diese Farben- und Muster-Vielfalt war sagenhaft. 

Hier hätte ich mich sehr gern noch länger umgesehen, aber die Zeit ging schnell vorbei und wir fuhren in die Altstadt von Kasgar. Dort bei einem kleinen Rundgang konnte man auch deutlich die Auswirkungen der Altstadtsanierung sehen. Auf der einen Seite reißen die Bagger die alten Häuser ab, gegenüber stehen schon die neuen Häuser im alten Stil. Ich will hoffen, dass sich für diese Häuser auch wieder die Bewohner finden, die mit ihren Familien und kleinen Betrieben wieder die Altstadt mit Leben füllen. 

Danach ging es zurück ins Hotel, dann zum Flughafen. Unsere Reise ging dem Ende entgegen. Wir flogen zurück in die Bezirkshauptstadt Urumqi und erreichten am späten Abend unser Hotel in der Innenstadt. 

Hier geht es zum nächsten Teil : Seidenstrasse - China 2013-13  


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