…Iran 2014 - 2



Yazd, eine alte Wüsten/Oasen Stadt an der ehemaligen Seidenstraße war das Ziel unseren langen Fahrt in den Süden. Nach einem guten und umfangreichen Frühstück fuhren wir los. Nachdem der übliche Stau im Stadtbereich von Teheran hinter uns lag, fuhren wir auf einer gut ausgebauten Autobahn an der heiligen Stadt Gom und an Kashan vorbei. Bei einer Pause an einer Raststelle wurde diese genau inspiziert, Parfüm und Honig-Proben wurden angeboten. Neben einem Restaurant gab auch einen fast-food-Bereich und eine Keks-Bäckerei, bei der man zusehen konnte wie die süßen Kekse hergestellt wurden. 

Es gab viel zu sehen aber wir mussten weiter. Die Strasse führte an der Wüste entlang, es gab keine Bäume oder Sträucher, leeres und trockenes Land bis zu den Bergen. Nur in der Nähe von Dörfern, dort wo es Wasser gab, sieht man manchmal etwas "Grünes". 

Wir fuhren weiter bis Ardestan, eine kleinere Stadt am Rand einer Salzwüste mit einer sehenswerten alten Moschee aus dem 10. Jahrhundert. Da wir hier auch Picknick machen wollten, hat Negar, unsere Reiseleiterin, Gheymeh ein persisches Reisgericht mit Linsen-Hühnerfleisch-Soße und Granatäpfel eingekauft. Die Moschee mit 4 torartigen Gebäudeteilen (= Iwan) ist aus Lehmziegel gebaut, an den Wänden, Torbögen und in der Kuppel gab es sehr schöne reliefartige Verzierungen. Hier waren bereits viele grün-schwarzen Banner und Fahnen zu sehen, die auf den hohen islamischen Feiertag, das Ashura-Fest hinwiesen. Neben der Mosche waren auch Windtürme zu sehen, die für die Kühlung von Wohnungen oder Wasserzisternen sorgen. Nach dem schmackhaften Picknick fuhren wir weiter. 

Als nächstes hielten wir in der Wüstenstadt Nain an, die Freitagsmoschee war leider wegen der bevorstehenden Feierlichkeiten geschlossen, aber ein Rundgang durch die bei einem Erdbeben zerstörte Altstadt war doch sehr beeindruckend. 

Abends erreichten wir unser Hotel in Yazd, ein stimmungsvolles Hotel im Stil einer alten Karawanserei. Sehr individuelle Zimmer und schön dekorierte Räume machen das Hotel zum Schmuckstück. Nach dem Abendessen ging es nochmals hinaus, die Strassen von Yazd war voller Leute die zu den Moscheen strömten, um an der großen Trauerfeier teilzunehmen.

Diese alljährlich stattfindenden schiitischen Trauerfeiern (Ashura) zum Tod des dritten Imam Husseins sind vergleichbar mit christlichen Passionsspielen und werden in allen schiitischen Ländern als eine Art Theateraufführung abgehalten und umfassen auch öffentliche Selbstgeißelungen der Gläubigen, wobei es im Iran mittlerweile verboten ist, sich bis auf`s Blut zu geißeln. Die Besonderheit Yazds besteht darin, dass die Männer im Rahmen der Trauerprozession ein einige hundert Kilo schweres Holzgestell herumtragen müssen, das mit religiösen Bannern verziert ist, und sich dabei immer schneller und schneller im Kreis bewegen. Alle Teilnehmer und Zuschauer sind zu dieser Zeit schwarz gekleidet sind und sogar das Stadttor wird in Schwarz gehüllt. In den Gassen um den Platz wo gebetet und gesungen wurde war es rappelvoll. Männer und Frauen hatten getrennte Eingänge und Bereiche, es wurde Milch, und Tee ausgeteilt, es war trotz der Lautstärke der Sänger eine entspannte und friedliche Stimmung. Hier in den Gassen wurde ich angesprochen (manchmal auch in Deutsch) und aufgefordert Bilder zu machen. Ich wurde ausgefragt; woher, warum, wie ist es?... Englisch ist hier weit verbreitet und wird von vielen Menschen verstanden/gesprochen. 

Es war ein ereignisreicher Tag, irgendwann war ich müde und freute mich auf mein Bett in dem romantisch, orientalischen Hotelzimmer. 

 

Bis bald - Ecki

 

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