2019 Aidamar 4



 

 

 

Die Aidamar lief gegen Mittag in Lissabon ein. Es waren alle an der Reling und verfolgten diese wunderschöne Einfahrt auf dem den Tejo. An Cascais und Belem vorbei, unter der großen Brücke hindurch bis zum Anlegeterminal im Stadtteil Alfama, unterhalb des Castells.

Das Festmachen und die Landungsbrücken andocken ging schnell und schon konnte man Lissabon entdecken.

 

Es war ein sehr gutes Gefühl wieder hier zu sein, schöne Erinnerungen gab es genug, wohin sollte es nun gehen?

 

Alfama kam letztes Jahr zu kurz, hier begann ich mit meiner Stadtwanderung. Alfama ist einer der ältesten Stadtteile in Lissabon, bekannt für die vielen Fado-Lokale und liegt an dem Berg zwischen dem breiten Fluß Tejo und dem Castel St. Jorge. Hier gibt es unzählige kleine schmale Gassen oder Treppen die noch oben führen, ein richtiges Labyrinth. Es gibt alte Kirchen und schöne Aussichtspunkte, Museen und Cafe-und Tapasbars. 

Und natürlich die "Electrico", die alte gelbe Straßenbahn, die quer durch Lissabon bergauf und bergab durch die engen Straßen rumpelt. Das wäre jetzt nach den vielen Treppen eine schöne Ruhepause für meine Beine. Die "28" kam und ein Fensterplatz direkt hinter dem Fahrer gab mir auch ein gute Sicht auf die Straße.

Wir rumpelten bergab, manchmal durch sehr enge Gassen, wobei links und rechts nur noch etwas Platz für Fußgänger blieb. Autos kamen plötzlich aus Seitenstraßen und zwangen den Fahrer zu lauten Klingeln und starken Bremsen. Oft nur eine cm-Sache.

Wir querten die Baixa, die Unterstadt und dann ging es wieder hinauf nach Chiado. In diesem schönen Stadtteil auf halber Höhe habe ich letztes Jahr für eine Woche gewohnt. Direkt am "Cafe a Brasileira", auf einem der schönsten Plätze Lissabons, stieg ich aus. Zwei Straßenmusiker machten laute, temperamentvolle Musik. Die Zuschauer waren begeistert. Ich suchte mir einen freien Platz und bestelle Cafe und Pastel da Nata, diese kleinen Vanillecreme-Törtchen. LECKER.

Ich ging wieder hinunter, an der Markthalle und dem Fährterminal vorbei zu Tejo. An der langen Uferpromenade mit viel Platz zum Sitzen oder Liegen konnte man immer etwas interessantes sehen. Im Hintergrund die breite berühmte Hängebrücke und das hohe Christuskreuz auf der gegenüberliegenden Flußseite. Aber auch den vielen Menschen sah ich gern zu. Hier gab es  südamerikanische Musik, Sambarhythmen und anderes...

Irgendwann ging ich an dem großen Platz Parca de Comerce vorbei, wieder zurück zur Aidamar. Morgen wird sie auch noch hier bleiben, genügend Zeit für weitere Landausgänge.

Der zweite Tag hier in Lissabon begann mit einem schnellen Frühstück, ich brauche diese scheinbar große Auswahl nicht, eine große Tasse Kaffee und etwas zum knabbern, das reicht schon.

Ich wollte gleich mit der Electrico durch die Stadt fahren. Vormittags ist diese Bahn noch nicht so überfüllt. Ich fuhr auf und ab um den ganzen Burgberg herum und wieder zurück durch die ganze Stadt. Ein schönes Vergügen.

In Chiado suchte ich nach ein paar netten Souvenirs und für den kleinen Hunger ein paar Tapas mit einem Gläschen Wein. Beides war schnell gefunden!

Es war warm und sonnig, es war eine tolle Atmosphäre, hier konnte ich es gut aushalten. In Chiado kannte ich mich etwas aus, ich besuchte die schönen Aussichtsplätze, das alte Buchantiquariat und einen wunderschönen alten Laden aus der Jugendstilzeit. Ich liess mich einfach so treiben, ohne festes Ziel.

Leider ging die Zeit sehr schnell vorbei und am Nachmittag war wieder Schiffsabfahrt. Also zurück durch die Baixa, die  quirlige Unterstadt und auf der Aidamar einen schönen Platz für das Ablegemanöver und das Auslaufen suchen. 

An Belem und Cascais vorbei war dann der atlantische Ozean schnell erreicht. Morgen früh wird die Aidamar in Porto einlaufen.

Abends gibt es für mich immer das gleiche Programm, ein passendes Lokal zum Essen suchen, danach umherwandern und schauen, was wann und wo an Unterhaltung angeboten wird. Das war sehr vielfältig. Manche Bars waren brechend voll, andere verwaist. Die große Veranstaltungsbühne war gut besucht, die vielen Musiker, Sänger und andere Künstler bemühten sich sehr und gaben alles, aber leider hat mich das nicht so sehr angesprochen.

Nach einem Bier im Brauhaus und/oder einem Longdrink in der Aidabar war dann für mich Schluß und ich schlief mit Hilfe der sanften Schiffsbewegungen schnell ein. Die Matraze und das Bettzeug war von sehr guter Qualität, es war kuschelig und ich habe immer sehr gut geschlafen. Hier will ich auch den Kabinenservice sehr loben, der die täglichen Aufräumarbeiten schnell und sehr gut erledigt hat.

  Bis bald  --  Ecki                2019 Aidamar 5   --->