2017 Hamburg - Frachterreise 4


 

Das ist der wichtigste Mann an Bord, der Schiffskoch. Er sorgt für gutes Essen und damit auch für gute Stimmung an Bord. Er und seine Mannschaftskollegen sind von den Phillippinen. Er ist ca. für 8 Monate an Bord, erst dann kann er wieder seine Familie und Freunde daheim besuchen. Das ist sicher kein einfaches Leben.

Sein Essen war wirklich gut und reichlich, die Pfannkuchen mit Himbeermarmelade zum Frühstück waren ein Gedicht. 

Der Käpitän, Mr. Muravjov und seine Schiffsführungsmannschaft waren aus der Ukraine und habe auch nur alle 8 Monate Heimaturlaub. Leider waren er und seine Offiziere etwas fotoscheu, so daß ich keine Bilder von ihnen habe. Wir, die Besucher, konnten jederzeit auf die Brücke kommen und jedes Manöver hautnah erleben. Ebenso konnten wir alles fragen und wir bekamen gute, ausführliche Antworten. Vielen Dank dafür. Unsere Gespräche konnten wir in Englisch führen.

Bei ganz leichten Seegang habe ich sehr gut geschlafen, morgens war es sehr neblig, wir lagen in der Hafeneinfahrt von Göteborg und warten auf den Lotsen. Mit Lotse und ständigen Nebelhornsignal fahren wir langsam in den Hafen, die Sicht lag bei nur 150m. Das Anlegemanöver wurde wie immer gut und sicher von unserem Käpitän durchgeführt. 

Wir lagen den ganzen Tag in Göteborg, aber das Wetter war nicht gut, es war nass und neblig, leider kein gutes Wetter für einen Landgang, also warten bis zum Nachmittag.....

Leider wurde das Wetter nicht besser, einige der Mannschaft besuchten die Stadt und wurden vom Shuttledienst abgeholt. Ich fuhr nicht mit, blieb an Bord, Nebel und leichter Regen waren nicht so ideal für eine Stadtbesichtigung.

Kaffee, Kekse, email checken (hier gab es phone und internet), Sodoku und ein kleines Grünes verkürzten den Nachmittag. Über das orange-rote Rettungsboot das am Heck befestigt ist, werde ich noch berichten. 

Um MItternacht wurde die Maschine gestartet, ich ging auf die Brücke und beobachtete das Ablegemanöver. Der Kapitän legte langsam und vorsichtig ab und steuerte in die Hafenmitte. Wir verliesen Göteborg, die Fahrrinne war durch die roten und grünen Lichter gut zu erkennen. Das kleine aber schnelle Lotsenboot lief mit hoher Geschwindigkeit längsseits und über eine Strickleiter verließ der Lotse das Schiff. Ich wanderte wieder in meine bequeme Koje und schlief schnell ein.

Bei strahlenden Sonnenschein wachte ich auf, blaue See, klarer Himmel, gute Sicht, ein schöner Tag kündigte sich an. Der 1.O stand auf der Brücke und kontrollierte Kurs und Schiffsverkehr, wir waren auf Kurs Helsingborg, unser nächster Hafen.

Leider fuhren wir an der Hafeneinfahrt vorbei, wir mußten auf Reede, d.h. wir mußten außerhalb warten bis wir einfahren dürfen. Wir ankerten mit noch 3 anderen Schiffen vor der Hafeneinfahrt und warteten...

Die Mannschaft machte kleine Putz- und Malerarbeiten und ich sah mich etwas auf dem Schiff um. Der Bord-Ing. zeigte mir das orangerote Rettungsboot. Im Fall einer Schiffsaufgabe steigen hier alle ein, verriegeln dann die Tür und lassen das Boot ins Wasser fallen. Das Rettungsboot richtet sich selbstständig auf, es ist absolut sicher, bietet Platz für 20 Personen, ist mit Wasser, Essen und Funk ausgerichtet und kann mehrere Tage auf Hilfe warten. Das ist bei den großen Kreuzfahrschiffen nicht so gut gelöst.

Aus dem Landgang wurde auch nichts, wir durften erst spät einfahren, alle Entladekräne waren belegt. Dann mußte ich  noch etwas Schlaf nachgeholen.

Am Nachmittag machten wir es uns am Deck A bequem. Bei Beck`s und Zigarillo hatten wir viel zu erzählen und ein herrlicher Sonnenuntergang beendete den schönen Tag. Erst spät, so gegen 22:00 konnten wir im Hafen von Helsingborg festmachen. 

 

 

Der wunderbare Tag ging mit dem traumhaften Sonnenuntergang zu Ende.

 

 

Bis bald  - Ecki

 

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