…das lese ich...


...Cloud Atlas - Der Wolkenatlas...

Ich möchte euch auf eine Buchverfilmung aufmerksam machen.

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Am Mittwoch, den 6. 8. um 22:45, wird in der ARD die Verfilmung des Buches "Der Wolkenatlas" gezeigt. Das Buch von David Mitchell ist sehr spannend, vielschichtig, nicht so ganz einfach zu lesen, aber es hat mir gut gefallen und nun bin ich auf die Verfilmung sehr gespannt.

Hier eine Kurzkritik aus der NZZ:
„Mitchell kartographiert Seelen und schreibt Weltliteratur“. Sechs Lebenswege, die sich unmöglich kreuzen können: darunter ein amerikanischer Anwalt, der um 1850 Ozeanien erforscht, ein britischer Komponist, der 1931 vor seinen Gläubigern nach Belgien flieht, und ein koreanischer Klon, der in der Zukunft wegen des Verbrechens angeklagt wird, ein Mensch sein zu wollen. Und dennoch sind diese Geschichten miteinander verwoben. Mitchells originelle Menschheitsgeschichte katapultiert den Leser durch Räume, Zeiten, Genres und Erzählstile und liest sich dabei so leicht und fesselnd wie ein Abenteuerroman. „David Mitchell nimmt den Leser mit auf eine literarische Achterbahnfahrt. Und man wünscht sich, diese Reise möge nie enden.“ (A.S. Byatt)

Hier gibt es mehr Infos und einen Trailer zum Film:
http://www.kino.de/kinofilm/cloud-atlas/135711

Leider wird der Film erst zu später Stunde gezeigt, aber ich hoffe, dass es sich lohnt.

Bis bald
Ecki

...Review Wolkenatlas...

Der gestrige Film "Der Wolkenatlas" in der ARD war für mich ein besonderes Erlebnis. Ich habe das Buch gelesen, bzw. als Hörbuch gehört und hatte nun große Erwartungen an die Verfilmung von Tom Tykwer.

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Das Lesen/Hören des Buches ist anstrengend, da der Zusammenhang der sechs unterschiedliche Geschichten nicht so deutlich ist. Die Verfilmung hat dieses Problem durch häufigen Wechsel der Geschichten und durch die Besetzung der Schauspieler in unterschiedlichen Rollen wesentlich entschärft. Trotzdem ist dieser Film keine leicht Kost.

Hier eine kurze Filmbeschreibung:
Der Film mit Tom Hanks und Halle Berry besteht aus sechs Episoden aus der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, die zeigen, wie alles mit allem zusammenhängt!
Anno 1848: Der Anwalt Ewing (Jim Sturgess) bereist den Pazifik und beginnt, an der Sklaverei zu zweifen...
1936: Der bisexuelle Komponist Frobisher schreibt das "Wolkenatlas"-Sextett...
1973: Journalistin Luisa (Berry) deckt eine Atomintrige auf...
2012: Der Verleger Cavendish landet im verriegelten Altenheim...
2144: Ein weiblicher Klon streift seine Fesseln ab...
in ganz ferner Zukunft, nach der Apokalypse: Ein Ziegenhirte (Hanks) lernt, seinen inneren Dämon zu bekämpfen...

Tom Tykwer ("Das Parfüm") hat hier einen dreistündigen Kinokoloss erschaffen, wie ihn die Welt noch nicht gesehen hat. Ein maßloses, ambitioniertes Metawerk, teils Drama, teils Komödie, teils Sci-Fi. Es kreuzt seine Episoden mit eigenwilliger Logik, zeigt seine Edelschauspieler in immer neuen Verwandlungen und stürmt beständig auf dem schmalen Grat zwischen Naivität und Genialität voran. Sowohl das Gute wie das Böse, so suggeriert "Wolkenatlas", sind in der DNA der Menschheit verankert, aber das Gute kann siegen, wenn wir uns mutig von Konventionen befreien. Jede Tat hat Folgen, Vergangenheit und Zukunft hängen untrennbar zusammen!

Der Roman/Film stellt die Auswirkungen dem "Willen zur Macht" auf die menschliche Natur durch die Jahrhunderte dar: In jedem Zeitalter existierten Unterdrücker und Unterdrückte, Ausbeuter und Sklaven, trotz aller entgegengesetzten Bemühungen. muss eine „gänzlich räuberische Welt sich eines Tages selbst auffressen“. Der Weg aus diesem Teufelskreis sei der kollektive Glaube an eine bessere Welt.

Eine weitere Interpretation ist das Thema der Seelenverwandtschaft und Reinkarnation. Sechs der Charaktere haben in den unterschiedlichen Zeiten das gleiche Muttermal und erleben Déja-vus, dunkle Erinnerungen an vorherige Leben. Die Idee der Reinkarnation wird immer wieder angesprochen; "Der Tod ist nur eine Tür, die sich hinter uns schließt".

Der titelgebende „Wolkenatlas“ ist eine Metapher für die von Mensch zu Mensch wandernden Seelen. Ihre Wege und Routen zu kartografieren entspräche einem Atlas der Wolken. Damit lässt sich das Buch zwar als Geschichte mehrerer Menschen, aber nur einer Seele verstehen. Mitchell legt es einem seiner Charaktere in den Mund: „Die Seelen wandern über die Zeit wie die Wolken über den Himmel“ und "Von der Wiege bis zur Bahre sind wir in Vergangenheit und Gegenwart mit anderen verbunden.

Alles-in-allen ein großartiger Film, bei dem man hinterher stundenlang diskutieren kann.
Ich habe mir heute für den nochmaligen Genuss die DVD für 4,99 € gekauft .

Wer hat den Film noch gesehen? Wie ist/war euer Eindruck?

Bis bald
Ecki