…Mongolei 2012 Teil 6...



Montag 16.7.2012

Ich bin schon um 6:00 aufgewacht, weil einige chinesische Damen draußen rumgetanzt sind, Tür aufmachen, schaun was los ist, dann noch mal zurück ins Bett. Nachts hatte es ziemlich geregnet, aber dann beim Frühstück sah es wettertechnisch gut aus. 

Es sollte ein schöner Tag werden. Wir fuhren mit zwei Autos los, Purve und ich, im anderen Auto Olympia und ihr Fahrer. Wir fuhren über die Hauptstrasse nach Khujirt, dann über ein Seitental hinab ins obere Orkhontal. Anfangs fuhren wir noch auf Strassen und Wegen, im Tal gab es nur noch Fahrspuren, meist mehrere nebeneinander und der Fahrer hatte die Qual der Wahl. Das obere Orkhon-Tal ist unbeschreiblich schön,, ein breites Tal durch den sich der Orkhon schlängelt, mal breit in großen Meandern, dann wieder als tief in das Basaltgestein eingeschnittene Schlucht. Wir fuhren auf der Südseite, flussaufwärts. Das Geländefahren war heute sehr anspruchsvoll, Rinnen, Stufen, Steinfelder, Wasser- und Schlammtümpel galt es zu überwinden. Manchmal nur im Schritttempo über Steinbrocken klettern, dann wieder mit Tempo auf den Sandspuren entlang, dass es nur so staubt. Das ist vielleicht ökologisch nicht ganz richtig, macht viel Spaß. Die Berge auf beiden Seiten sind teilweise bewaldet und um die 2700 m hoch, was man gar nicht vermutet, aber die Höhe das Tales liegt auch schon bei 1500m. Nach 5 Stunden kamen wir am in der Nähe des Orkhon-Wasserfalles am Ger-Camp an. 

Hier gab es nun ein Problem, die Duschen und Toiletten waren defekt, event. sind die in der Nachbarschaft zu benutzen. Wir sahen uns die Gers genauer an, die sahen aber nicht gut aus, ungepflegt und abgewohnt, nicht nur Duschprobleme.

Hier wollte ich nicht bleiben, ich informierte mit einem Anruf die Managerin in UB, sie versprach Abhilfe und nach 10 Minuten fuhren wir in das Ger-Camp: Bayan Uul

Ein schönes, gepflegtes Camp, direkt am Orkhon gelegen und abseits der Fahrspuren, hier zogen wir für zwei Tage ein. Purve und ich beziehen ein Ger, da die Anlage ausgebucht war, das war aber für uns kein Problem. Wir verstanden uns, auch ohne großen, gemeinsamen Wortschatz. Also auch hier noch einmal meinen herzlichen Dank an die Managerin von Ethno Mongol, die uns schnell und unkompliziert, trotz Hauptsaison, ein anders, viel besseres Ger besorgt hat. Es gab dort einen kleinen, jungen Hund, der mit meine Schuhe anknabbern wollte, die mitgebrachten Leckerli waren ihm dann doch viel lieber. Er war sehr lieb und nach kurzer Zeit verstand er Sitz und Platz, Hölzchen holen war auch gut, nur vor größeren Hölzchen hatte er Angst (warum wohl????). Ein kleines Mädchen gab es auch, sie hat sich über Müsliriegel, Malstifte und Malbücher sehr gefreut. 

Am Nachmittag fuhren wir zum Orkhon-Wasserfall, der eigentlich Ulaan-Gol-Wasserfall heißt. Der Nebenfluß Ulaan-Gol, der von einem Bergtal herunterkommt und quer durch das Tal fließt, stürzt hier ca. 20 m in die Tiefe in das tief eingeschnittene Tal bzw. Schlucht des Orkhon-Flusses. Durch die steilen, zerklüfteten, manchmal senkrechte Basaltwände sieht diese 800m lange Schlucht wildromantisch aus, Direkt unten am Orkhon-Fluß gibt es einen schmalen Uferstreifen mit hohen Nadelbäumen und niederen Gebüsch. Über eine Geröllhalde kletterten wir hinunter ins Tal und liefen durch die Schlucht zu dem Kessel mit der Wasserfallklippe. So eine Landschaft hätte ich hier nicht erwartet, wirklich wunderschön. 

Das Abendessen im Ger fiel hier etwas rustikaler aus, Die Fleischportion bestand nur aus Knorpel, Fett und Sehnen, das konnte ich nicht essen, Purve nahm es gern und ich war mit der Salatvorspeise und der Suppe auch satt. Bier gibt es auch, gutes, dunkles Karkhorin-Bier , aber leider nicht kalt. Der Stromgenerator wird erst später eingeschaltet um die Brauchwassertanks wieder mit Orkhon-Wasser aufzufüllen. Ich sitze mal wieder vor meinem Ger, schreibe in mein Tagebuch und genieße die Zeit. Ich höre den Orkhon rauschen, der Hund kommt ab und zu vorbei, das Bier und das Abend-Zigarillo schmeckt. Mir geht es echt gut. Es ist wunderbar, dass alles so gut geklappt hat. 

Hier geht es zum nächsten Teil: Mongolei 2012 Teil 7


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