Hallo liebe Freunde der Bücherkiste,

Leider ist eure Mitarbeit in der Bücherkiste bis auf einige, wenige Ausnahmen eher schwach, bzw. nicht vorhanden. Ich weiss nicht woran das liegt, denn ihr hattet ja durchaus Interesse an dieser Gruppe. Es kamen auch keine Hinweise, Kommentare, mögliche Verbesserungsvorschläge,.. irgendwie bin ich ratlos, wie man der Bücherkiste etwas mehr Leben einhauchen kann.

Ich probier es mal so:
Die Bücherkiste ist ab sofort auch ein Forum für Filme, Lieblingsfilme, alte und neue Filme, alles übers Kino....

...Django Unchained...
Gestern habe ich mir den neuen Film Django Unchained von Quentin Tarantino angesehen. Dieser Film ist ein echter Hammer. Selten habe ich so einen spannenden, hervorragend gespielten, gut gemachten Film gesehen. Wirklich großes Kino!!! (mit einer 20m breiten Leinwand und Super-Sound kann echt kein Heimkino mithalten!!!)

Kurzinfo: http://www.djangounchained.de/
Handlung: Angesiedelt in den Südstaaten, zwei Jahre vor dem Bürgerkrieg, erzählt DJANGO UNCHAINED die Geschichte von Django (JAMIE FOXX), einem Sklaven, dessen brutale Vergangenheit mit seinen Vorbesitzern dazu führt, dass er dem deutschstämmigen Kopfgeldjäger Dr. King Schultz (CHRISTOPH WALTZ) Auge in Auge gegenübersteht. Schultz verfolgt gerade die Spur der mordenden Brittle-Brüder und nur Django kann ihn ans Ziel führen. Der unorthodoxe Schultz sichert sich daher Djangos Hilfe, indem er ihm verspricht, ihn zu befreien, nachdem er die Brittles gefangen genommen hat tot oder lebendig. Nach erfolgreicher Tat löst Schultz sein Versprechen ein und setzt Django auf freien Fuß. Dennoch gehen die beiden Männer ab jetzt nicht getrennte Wege. Stattdessen nehmen sie gemeinsam die meistgesuchten Verbrecher des Südens ins Visier. Während Django seine überlebensnotwendigen Jagdkünste weiter verfeinert, verliert er dabei sein größtes Ziel nicht aus den Augen: Er will seine Frau Broomhilda (KERRY WASHINGTON) finden und retten, die er einst vor langer Zeit an einen Sklavenhändler verloren hat. Ihre Suche führt Django und Schultz zu Calvin Candie (LEONARDO DICAPRIO). Candie ist der Eigentümer von Candyland, einer berüchtigten Plantage. Als Django und Schultz das Gelände der Plantage unter Vorgabe falscher Identitäten auskundschaften, wecken sie das Misstrauen von Candies Haussklaven und rechter Hand Stephen (SAMUEL L. JACKSON). Jede ihrer Bewegungen wird fortan genau überwacht und eine heimtückische Organisation ist ihnen bald dicht auf den Fersen. Wenn Django und Schultz mit Broomhilda entkommen wollen, müssen sie sich zwischen Unabhängigkeit und Solidarität, zwischen Aufopferung und Überleben entscheiden.

Regisseur und Drehbuchautor: Quentin Tarantino
Hauptdarsteller: Jamie Fox, Christoph Waltz, Lenardo Di Caprio, Samuel L. Jackson, Kerry Washington, ...

Dieser Filmkritik aus dem internet von "experimentvoll" kann ich nur zustimmen:

"Gute Filme polarisieren. Ist man ein Fan von Tarantino ist Django ein sehr gelungener Film. Ist man kein Fan von ihm, mag man nur den Kopf schütteln über diese makabere Mischung aus Humor und Gewalt und Vergangenheitsbewältigung. Dann regt man sich wahrscheinlich auch darüber auf, dass 500x Nigger gesagt wird.

Letztlich lasse ich mich immer bei Filmen vom Gefühl leiten. Kann ein Film mich über fast drei Stunden fesseln, ohne das ich mich langweile?

Ja, Django schafft es. Für mich eine absolute Stärke, wenn ich nicht auf die Uhr schauen muss.

Begeistern mich die Schauspieler mit ihren Leistungen?.

Oh mein Gott, ja. Django schafft es auf nicht geglaubter Art und Weise.

Die Rolle von Samuel L. Jackson als Stephen ist unglaublich gelungen. Ein Schwarzer der Cognac trinkt und aus dem Sklaventum seinen Vorteil zieht und die Herrschaftsordnung verteidigt. Diese überzeichnete Rolle ist grandios gelungen in eben seiner absoluten Überzeichnung.

Grandios weiterhin die Gestik und Mimik von Di Caprio. Das ist höchste schauspielerische Kunst. Auch die Endszene mit Waltz und DiCaprio überzeugt, weil die Dominanz in der Szene zwischen den Schauspielern wechselt. Dieser Schlagabtausch, dieses Spiel mit dem jeweils anderen. Genial. Und dieses Diabolische in den Augen von DiCaprio. Unglaublich gelungene schauspielerische Leistung.

Ich muss gestehen auch Jamie Fox überzeugt als Django. Persönlich hält er die Story zusammen. Seine Rolle passt hervorragend in das Setting, auch wenn die Anlage der Charaktere - meiner Meinung nach - Di Caprio, Waltz und Samuel L. Jackson dominanter und präsenter wirken lassen. Aber auch hier ein grandiose schauspielerische Leistung.

Nun zum Setting.

Erstaunlich, dass die Mischung aus Humor und Gewalt so gut funktioniert. Einerseits lacht man über die Situationskomik und den humorvollen Dialogen, (wann darf man schon mal einen Sheriff ohne Konsequenzen töten ^^^) andererseits begleitet genauso viel brutale Gewalt die Szenen. Und manchmal gelingt in einer makaberen Mischung auch Beides, wie in der Salon-Szene, wo zwei Schwarze sich gegenseitig umbringen, und die Weißen ihren Cocktail trinken und sich Nettigkeiten austauschen. Gerade solche Szene schaffen es, die Sinnlosigkeit des Sklaventums darzustellen. Besser als es fast jede Dokumentation schaffen kann. Oder die beliebige Willkür wie sie in der Szene deutlich wird, als die Hunde einen Schwarzen zerreißen, deutet auf die ganze Sinnlosigkeit.

Sicherlich, der Film soll unterhalten und kein Lehrbuch über Menschenrechte sein. Er mag den Amerikanern einen historischen Spiegel vorhalten. Und er mag auch tagespolitisch motiviert sein, das heutige Amerika an seine Geschichte und den noch heute spürbaren Auswirkungen des Sklaventums zu erinnern.

Am Ende ist er eine geniale tarantinische Mischung aus Splatter und Actionkömdie/ oder Actionfilm mit humorvollen Elementen.

So sehr ich durchaus auch diesen Bezug auf das Sklaventum sehen mag, so sehr mag ich an dem Film eben viel stärker den Tarantino-Stil. Die Mischung aus Humor und Brutalität. Und Tarantino schafft es in diesem Film besonders, Charaktere zu schaffen, die so kraftvoll und dominant sind, dass mich die Dialoge so sehr gefesselt haben.

Aber der Film hat darüber hinaus noch eben diese netten kleinen Pluspunkte, die ich an Filmen so sehr mag.

Der Auftritt von Franco Nero in Django. Historisch. Die Musik von Morricone. Historisch. Dieser zum Teil gelungene Retro-Stil des Spaghetti-Western. Historisch.

Und da ich nicht mehr der Jüngste bin, habe ich es genossen, dass der Film oftmals Szenen hat laufen lassen, ohne dass mich 50 Schnitte pro Minute an den Rand der Verzweifelung treiben. Eine Blende über 40 Sekunden. Herrlich ruhig.

Ich bin begeistert, ein toller Film, der eben Humor, Gewalt und die Verletzung der Menschenrechte in prägnanter Weise zusammenfasst."

Dem kann ich mich nur anschließen.
Ecki