...Frühling 2015 in Koyasan/Japan...


Koya-san ist der Name für eine Gruppe von Bergen und der dazwischen liegenden Hochfläche südlich von Osaka. Koya-san ist zugleich der Name für das dort liegende buddhistische Tempeldorf. Dieses Gebiet wurde im Jahre 819 von einem Mönch erschlossen und gilt als wichtigste Stätte des japanischen Shingon-Buddhismus. Noch heute gibt es dort 117 Tempel mit rund 600 Mönchen sowie eine 1926 gegründete Universität für religiöse Studien. Etwa die Hälfte der Tempel bietet Pilgern und Touristen Unterkunft mit vegetarischer Mönchskost und auch die Möglichkeit, an der morgendlichen Zeremonie teilzunehmen.

 

Trotz der nahen Bahnstrecke konnte ich gut schlafen und mit einem leckeren Frühstück (Sandwich, Joghurt, Saft und Kaffee aus der Dose) fing der Tag schon einmal gut an. Ich hatte mir gestern noch einen Schirm gekauft, oft hilft das um den Wettergott milde zu stimmen ;-), aber heute scheint das nicht zu funktionieren. 

Der Koya-san ist mit Zügen der Nankai Electric Railway vom Bahnhof Namba in Osaka aus leicht erreichbar. Die Fahrt endet am Bahnhof Gokurakubashi (Paradiesbrücke). Eine Standseilbahn transportiert die Besucher in fünf Minuten zur Bergstation. Von hier aus sind es noch einmal etwa zehn Minuten mit dem Taxi oder Bus in das Zentrum des Tempeldorfes.

Die Fahrt führte von Osaka hinaus, direkt in eine sehr schöne, hügelige Landschaft, kleine Dörfer wechselten ab mit dichten Bambus-Wäldern, Fächerpalmen und anderen, mir unbekannten Bäumen. Bei den Dörfern sah man oft blühende Bäume, die als weiße oder rosa Wolken in der grünen Landschaft standen.

Leider gab es hier auch schon den ersten Regen, bzw. wir fuhren manchmal durch die Regenwolken hindurch. Immer höher schraubte sich der Zug den Berg hinauf, die Ausblicke in das enge Tal waren sehr schön. An der Zug-Endstation mußten alle Fahrgäste in eine Standseilbahn umsteigen und weiter ging es den Berg hinauf. Ganz oben angekommen erneutes Umsteigen in einen Bus, der uns dann in das Tempeldorf brachte.

Die vielen Tempel, Pagoden, Museen, Friedhöfe und andere Sehenswürdigkeiten sind auf über 4km Länge in dem Ort verteilt, aber mit den kostenlosen Shuttle-Bussen ist das kein Problem. Es waren sehr viele Menschen unterwegs, viele Pilger-Gruppen und Familien. Mein Weg führte mich zuerst zu der 50m hohen rot lackierten Pagode inmitten eines herrlichen Parks mit alten, hohen Bäumen.

In diesem Park gab es noch weitere Tempel und Heiligtümer, da es für mich keine Infos oder Guides gab, habe ich mich auf das "Angucken" beschränkt. In der Hauptstraße fand ich ein kleines Lokal bzw. eine Kunstgewerbeladen mit Küche , das von einem japanisch-europäisches Paar betrieben wurde. Es gab interessante Bilder, originelle Tonarbeiten und gutes Essen.

Dieser Ort ist natürlich auch ein Touristenort, es gab unzählige Souvenir-und Devotionalien-Läden entlang der Hauptstraße, aber dazwischen waren kleine Tempel oder schöner Gärten zu bewundern. 

Besonders sehenswert war auch ein 2 km langer Weg der unter alten Zedern zu mehreren großen Grabmalen/Mausoleen führte. Auf beiden Seiten des Weges standen über 200.000 Grabsteine bzw. Gräber, ein sehr alter Friedhof, der bei den Japanern als letzter Ruheplatz immer noch sehr beliebt ist.

Leider fing es nachmittags wieder das Regnen an, so daß ich mit Bus, Seilbahn und dann mit dem Zug nach Kitanoda in meine japanische Wohnung zurückgefahren bin. 

 

 

Das Kaufhaus und den Supermarkt im Bahnhofsgebäude habe ich noch besucht, dann war Feierabend.

 

 

 

Bis bald - Ecki   

                     2015 Nara/Japan  -->