2017 Hamburg - Frachterreise 5


 

Bereits um 5:30 wurde die Maschine gestartet, der Lotse war schon an  Bord und langsam drehte sich das Schiff bis der Bug in die Fahrrinne zeigte. Bei einem sehr schönen Sonnenaufgang verließen wir den Hafen von Helsingborg und steuerten durch den Öresund nach Norden.

Hier war die Fahrrinne sehr schmal, auf der anderen Seite liegt die dänische Stadt Helsingör. Eine der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten ist das Schloss und Festung Kronborg, das direkt am Hafen liegt. Es hat als Schauplatz des Dramas "Hamlet" von William Shakespeare große Berühmtheit erlangt. Die Sicht war etwas dunstig, wir fuhren Richtung Großer Belt nach Kiel bzw. zu dem Nord-Ostsee-Kanal. Der Schiffsverkehr ist schon wegen den vielen Fähren zwischen Dänemarl und Schweden sehr lebhaft.

Die Sicht wurde immer schlechter, der Nebel wurde so stark, dass man durch das Nebelhorn die Schiffe hören, aber nur schlecht oder garnicht sehen konnte. Bei einem "Geisterschiff" waren nur die Aufbauten zu erkennen, der Schiffsrumpf versank im Nebel. Jetzt war der Kapitän und seine Steuerleute stark gefordert. Volle Konzentration für den Funk und die Radarschirme, wo die Schiffe in der nahen Umgebung als grünes Echosignal zu sehen waren. Wir unterquerten die 18km lange Storebelt-Brücke und sahen die hohen Pfeiler und die Fahrbahn erst kurz vorher aus der Nebelsuppe auftauchen.   

An der Insel Langeland vorbei fuhren wir Richtung Kiel. Leider wurde dem Schiff über Funk mittgeteilt, dass wir erst in der Nacht, nicht vor 22:00 in die Schleusen des NOK einlaufen dürfen. Also ist wieder Ankern auf der Reede und stundenlanges Warten vor Kiel angesagt.

Der Lotse kam an Bord und langsam bewegten wir uns am Marine Ehrenmal Laboe vorbei zu der Schleuseneinfahrt. Ein Gewitter über Kiel und beginnender Regen waren die Begleitmusik für das lange Warten vor den Schleusentoren. 0 Uhr 30 war es dann soweit, wir fuhren bei starken Regen in die Schleuse ein und ein Lotsenwechsel fand statt. Für die Befahrung des NOK saßen nun zwei Lotsen an den Steuerständen. Für mich war es Zeit für die Koje.

Am nächsten Morgen kam ich gerade noch rechtzeitig auf die Brücke um die Schleuseneinfahrt bei Brunsbüttel mitzuerleben. Die kleinen Autofähren, die große Eisenbahnbrücke und der Ölhafen mit der Petrochemie waren die Vorboten für die Schleuse Brunsbüttel. Wir fuhren ohne Wartezeit hinein und nach kurzer Zeit öffnete sich das Schleusentor zur Elbe, wir waren wieder auf dem Weg nach Hamburg.

Die Fahrt auf der Elbe machte bei sonnigen Wetter viel Freude . Es gab viel zu sehen, die KKW`s von Brokdorf und Stade, den Willkomm Höft bei Wedel und natürlich Blankenese mit den herrlichen Parkanlagen und den alten (und neuen) Villen. An Finkenwerder mit der Airbus-Werft vorbei und schon waren die großen Krananlagen der Container-Terminals zu sehen. Wir steuerten wieder das Altenwerder Terminal unter der Köhlbrandbrücke an, wo bereits die größten Containerschiffe lagen. 390m lang und haushoch mit Containern beladen, dagegen wirkt unsere Hanna richtig klein. Wieder zurück, meine schöne Reise ist zu Ende. Nein noch nicht, wir verabschiedeten uns vom Kapitän und der Mannschaft und mussten noch auf den Einreise-Beamten warten, der aber ewig nicht kam. Nach zwei Stunden kam ein Shuttlebus und brachte uns zum Terminal-Tor, ein Taxi war schon bestellt, das uns dann schnell in die Stadt brachte. Armin erreicht noch gerade so seinen Zug nach Frankfurt und ich fuhr ins Atlantic Hotel.

Diese Übernachtung im Atlantic habe ich mir zum Geburtstag geschenkt, das wollte ich einmal sehen und erleben. Es war großartig! Eine stilvolle Atmosphäre, herzliche, freundliche, aufmerksame Mitarbeiter, ein sehr schönes Zimmer mit toller Ausstattung und natürlich die sagenhafte Atlantic Bar. Ich machte mir einen leckeren Espresso, danach eine ausführliche Dusche und alles mit der Musik von Udo. Es war wunderbar!!!

Mit der U-Bahn fuhr ich zu den Landungsbrücken, noch ein Blick auf den Hafen und die Philharmonie. Hamburg ist eine tolle Stadt. Im Astra-Biergarten gab es ein Bierchen inmitten einer fröhlichen Feierstimmung. Der HSV hatte gewonnen und bleibt erstklassig. Wieder zurück am Jungfernstieg höre ich den Strassenmusikern zu und genieße die entspannte internationale Atmosphäre, richtig schön.

Zurück im Hotel wurde dort schon aufgebettet, die Hausschuhe standen bereit und das Bad war wieder wie neu. Aber mein Bett mußte noch warten, ich machte mich etwas fein, denn jetzt war die Atlantic Bar dran.  

Es war einfach schön, ich saß in einem bequemen tiefen Ledersessel und bestellte Gin Tonic mit Gurke anstelle der Zitrone, dazu wurden auch noch verschiedene Knabbereien gebracht, ein Pianospieler sorgte für angenehme Geräusche, hier könnte ich es aushalten, das war ein wunderschöner Abschluss einer ungewöhnlichen Reise.

Heute wäre ich nicht ohne Wecker aufgewacht, ich habe sehr gut geschlafen, ein wunderbares Bett! Ein Espresso aus der Maschine im Schrank, dann erkannte ich den Menschen im Spiegel wieder.

Aus-checken und im Bahnhof etwas frühstücken. Der ICE fuhr pünktlich ab und eine schöne Heimreise quer durch Deutschland begann.

 

Bis bald  - Ecki


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