Ich möchte euch von meiner Iran-Reise erzählen, von meinen Eindrücken und Erlebnissen.
Ich konnte Spuren der alten Seidenstraße sehen, sowie auch einige Orte, die Marco Polo bereist und beschrieben hat, besuchen. Mit dem Besuch von Ruinenstädten und Grabmälern, sowie der 2500 Jahre alten Stadt Persepolis war es auch eine Reise in die Vergangenheit. Sehr schöne orientalische Gärten und Paläste, großartige ausgestattete Moscheen, lebhafte Basare und stimmungsvolle Teehäuser habe ich besucht. Aber am beeindruckendsten war die Freundlichkeit und Aufgeschlossenheit der iranischen Menschen die ich auf der Straße traf, ich wurde viel gefragt, zu Tee und Süssigkeiten eingeladen und ich/wir hatte(n) viel Spass beim gegenseitigen fotografieren.
" Was, in den Iran willst du fahren? Das ist doch gefährlich..." habe ich in vor meiner Reise oft gehört. Wir wissen hier in Europa viel zu wenig von diesen schönen und interessanten Land. Natürlich ist das Leben im Iran anders als in einem europäischen Land, es gibt Unterschiede, die sich hauptsächlich durch den Islam begründen. Dazu zählen das rigorose Alkoholverbot, eine weitreichende Kleidungsvorschrift und eine deutliche Trennung von Frauen und Männern in vielen Teilen der Öffentlichkeit. Gerade die Menschenrechte und andere politische Entscheidungen polarisieren die Diskussion über den Iran, es ist sicher nicht alles gut was dort passierte. Das wurde mir auch bei Gesprächen von den Iranern bestätigt, viele wollen eine langsame Annäherung an den Westen und eine Beendung des strikten Embargos, unter dem die Bevölkerung und die ökonomische Entwicklung leidet.
Über den Iran gibt es soviel zu sagen und zu schreiben; hier ist ein wikipedia link mit den wichtigsten Daten: http://de.wikipedia.org/wiki/Iran
Die Anreise mit der Iran Air ab Frankfurt war etwas kompliziert; die Abflugzeiten wurden kurzfristig geändert und dann noch mehrmals verschoben, ohne das es konkrete Infos von Iran Air gab. In Istanbul wurde nachts noch ein Tankstop (!) durchgeführt, so daß ich erst in den frühen Morgenstunden im Teheraner Hotel ankam. Nach einer kurzen Schlafpause und bei einem guten Frühstück war auch Gelegenheit unsere Minigruppe kennen zu lernen. Wir waren 6 Personen, alles sehr nette und weit gereiste Leute, so daß immer Gesprächsstoff vorhanden war. Alle waren gut drauf, wir waren mit dem Fahrer und der Reiseleiterin ein gutes und gut gelauntes Team.
Teheran ist eine sehr große Stadt, ca. 15 Mil. Einwohner und trotz U-Bahn gibt es einen mörderischen Verkehr. Stau zu jeder Tages/Nachtzeit, es wird gedrängelt und geschnitten, entgegen der Fahrrichtung und ohne Licht gefahren, dazwischen die Mopedfahrer und Fußgänger. Wirklich, nicht zum hinsehen. Aber es passiert nichts, die Fahrer haben alle ein sehr großes Vertrauen, dass die Anderen gut aufpassen, sie sind sehr geduldig und überhaupt nicht rechthaberisch. Bei uns undenkbar, aber hier funktioniert es!!!
Nach dem Frühstück stürzten wir uns in den Verkehr und fuhren in einen großen Park mit sehr schönen Palästen, wo der letzte Schah Reza Pahlawi und seine Frau Farah Diba gelebt und regiert haben. Obwohl die Regierungszeit des Schahs, der das Land an den Westen heran führen wollte, kritisch gesehen wird, werden diese Paläste doch sehr gepflegt und stolz den Besuchern präsentiert. Hier wurden auch unter dem Schah die Besuche empfangen und bewirtet. Die Einrichtung wirkt jetzt sehr plüschig, aber das war damals sehr elegant.
Die schneebedeckten Berge im Hintergrund gehören zum Elburz-Gebirge mit dem 5670m hohen Damavand.
(Dieses Bild wurde von H. Hamed Khorramyar, über wikipedia zur Verfügung gestellt)
Mit der Seilbahn kann man von Teheran aus zum Wandern oder Ski-fahren auf 3700m Höhe hinauf fahren, na dann: Ski Heil!!!
Das nächste Ziel war das berühmte Juwelen Museum im Tresor-Raum einer Teheraner Bank. Nach zahlreiche Kontrollen (leider waren keine Fotos möglich) konnte der unterirdische Tresorraum betreten werden. Hier liegt die bedeutendste Juwelensammlung der Welt. Weder der historische noch der materielle Wert konnte bisher auch nur annähernd geschätzt werden. Zu den zahlreichen Stücken gehören große Mengen umgefasster Edelsteine und Solitäre, juwelenbesetzte Schmuckstücke, Herrschaftsinsignien, Waffen sowie der legendäre Pfauenthron. Das berühmteste Juwel ist der 2,5 cm lang und 2cm breite rosarote "Meer-des-Lichtes" Diamant, der mit seinen 182 Karat als der größte aus einem Stück geschliffene Diamant der Welt gilt.
Hier einige Bilder von wikipedia:
Wir fuhren weiter zum Archäologischen Museum um einen kleinen Eindruck der großen iranisch/persischen Kultur zu bekommen. Hier wurden uns viele Exponate aus der Frühgeschichte (5000 v. Chr.) gezeigt. Sehr interessant war die Ausstellungstücke aus der achämenidischen Zeit ( 559 - 330 v. Chr.) mit Darius und Xerxes aus dem Schatzhaus von Persepolis, einer Residenzstadt die 518 v. Chr. von Darius den Großen gegründet und von Alexander den Großen im Jahr 331 v. Chr. zerstört wurde.
Nach einem sehr guten Abendessen ging es früh ins Bett, denn am nächsten Morgen soll es bald losgehen, eine weite Fahrt liegt vor uns.