Mein Gartennachbar hat am Waldrand einen kleinen Pferdestall mit dem 4-jährigen Haflinger Wallach Artus. Ein bildhübsches Pferd und ein Schmusbär noch dazu.
Heute hatte Artus einen Termin bei der Pediküre, d.h. der Hufschmied kommt mit seiner fahrbaren Feldschmiede und passt neue Hufeisen an.
Kommt mit zu einer kleinen Reise ins Cowboy-Land...
Pferde beschlagen hatte ich zuletzt in meiner Kindheit gesehen. So ca. in den 50-er Jahren, als auf dem Land noch viele Bauern schwere Rösser im Stall hatten, gab es bei mir im Ort, wo ich zur Schule ging, noch einen Schmied der diese Pferde mit den notwendigen Hufeisen versorgte. Das war natürlich immer ein guter Grund zum stehen bleiben und zuschauen, auch wenn der Nachhauseweg dann länger wurde.
Der Schmied entfernte zuerst die alten Hufeisen, kratzte die Hufe aus und schnitt das Horn kürzer und gleichmäßig ab, so daß die neuen Hufeisen dann gut am Pferdehuf anliegen können. Artus war geduldig und lies diese Hufpflege ohne größere Probleme zu.
Der Schmied legte die Eisen in einen mit Gas beheizten Ofen bis sie rotglühend wurden. Einzeln nahm er sie heraus, am Amboss wurde das heiße Eisen noch etwas in Form gebracht und dann auf den Pferdehuf vorsichtig aufgelegt. Starker Qualm stieg auf und der typische Geruch von verbrannten Horn stieg in die Luft. Das heiße Hufeisen brannte die genaue Lage in das Horn, das Eisen wurde wieder abgenommen und zum Abkühlen in den Wassereimer geworfen. Dieses genaue Anpassen wurde nun für alle 4 Hufe durchgeführt.
Dann wurden das kalte Eisen auf den Huf gelegt, mit 6 Hufnägeln angenagelt und die auf er Oberseite des Hufs herausschauende Nägel umgebogen. Diese Nägel wurden dann abgezwickt und in den Huf so hinein geschlagen, daß von den Nägeln nichts mehr zu sehen war. Das geschah natürlich auch bei den anderen Hufen.
Nach 2 Stunden war die Arbeit getan, Artus hat 4 neue Eisen und kann nun wieder über Stock und Stein springen.
Artus, die 2 "Cowboys" Karl und Ludwig und der Schmied sind froh über diese gute Arbeit.
Bis bald - Ecki