…Seide und andere Kostbarkeiten...


Nach dem guten Frühstück machte ich mich auf den Weg zu dem in der Nähe gelegenen "Angkor Arts and Crafts" Shop, einen großen und gut ausgestatteten Kunsthandwerkladen, der nicht nur einen Showroom, sondern dem auch noch eine Schule für Kunsthandwerker angeschlossen war. Hier konnte man den jungen Kunsthandwerkern bei ihrer Arbeit zusehen und sich informieren lassen. Ein Shuttlebus brachte interessierte Gäste auch zu einer "Silkfarm", wo die gesamte Seidenherstellung vom Füttern der Seidenraupen bis zum fertigen Seidenschal angesehen werden konnte.

Die etwas außerhalb gelegene Silkfarm liegt in einem parkähnlichen Gelände, ein freundlicher Guide begrüßte unsere kleine Gruppe und begann mit seiner Führung und einer detaillierten Erklärung zum Herstellungsprozeß von Seidenstoffen. Zuerst sahen wir die Maulbeerbäume, deren Blätter die einzige Speise der anfangs sehr kleinen Seidenraupen sind. Sie wachsen aber sehr schnell, brauchen Unmengen von Blättern und nach ca. 30 Tagen sind die Raupen spinnreif. Die aus der Spinnwarze austretende Substanz erhärtet an der Luft sofort zu einem Faden. Da die Raupe beim Austreten des Materials gezielte Kopfbewegungen macht, legt sie Fadenwindung für Fadenwindung um sich herum. Nach dem anfänglichen Ausstoß einer unregelmäßigen, lockeren Fasermasse, der „Wattseide“, ist sie in kurzer Zeit von einem dichten Seidengespinst, dem Kokon, eingeschlossen. Dieser Kokon besteht aus einem einzigen bis zu 900 Meter langen Faden mit einem Durchmesser von ca. 10um bis 20um, (ein Haar ist ca. 120um dick). Der Kokon ist länglich-oval, bei den einheimischen Rassen strohgelb, bei den japanischen Rassen grünlich, bei den Weißspinnern weiß.

Um das Garn zu gewinnen, werden die Puppen etwa am zehnten Tag nach Fertigstellung des Kokons mit kochendem Wasser oder heißem Dampf getötet. Der Spinnfaden wird vorsichtig abgewickelt und vor der Weiterverarbeitung in der Seidenweberei sorgfältig gereinigt. Wobei ca. 10 bis 20 einzelne Spinnfäden zu einem dickeren Seidengarn zusammen gedreht werden.

Danach wird die Naturseide mit Naturfarben gefärbt, getrocknet und auf Garnspulen aufgewickelt. Bevor mit dem Weben begonnen werden kann, müssen, mit Berücksichtigung des gewünschten Gewebemusters, die Kettfäden gespannt werden. Die verschieden farbigen Schussfäden werden dann durch die Kettfäden geschoben, bzw. geschossen, das Weben kann beginnen. Je nach Materialstärke des Seidenfadens entstehen dann weiche, glänzende Stoffe vom leichten Chiffon bis zum schweren Brokat. In einen kleinen Ausstellungsraum konnte man sich von dem großen Anwendungsbereich und der Qualität der Seidenprodukte informieren.

Natürlich interessierte mich auch die Kunsthandwerker-Schule, ein großartige Einrichtung um Arbeitsplätze für talentierte junge Leute zuschaffen, welche die lange Tradition des kambodschanischen Handwerks weiterführen. Hier wird Seiden-und Porzellan-Malerei, Silberdrückerei, sowie Holzschnitzerei und Steinmetzerei gelehrt und geübt.  

Hier gibt es noch mehr Infos über diese Firma: Artisans Angkor - Shopping Siem Reap Cambodia    

Siem Reap ist eigentlich nur die Stadt, bzw. der Weg nach Angkor Wat. Aber es gibt auch einige "Sehenswürdigkeiten", wie z.B. das Nationalmuseum, das Landminenmuseum oder die schwimmenden Dörfer am nahegelegenen See. Ich wollte aber etwas von der Stadt und dem Umland sehen, das Hotel besorgte mir einen Tuk-Tuk-Fahrer und schon war ich unterwegs. Ich habe kuriose Fahrzeuge gesehen und mobile Tankstellen, wo der Sprit in Limoflaschenverkauft wird.

Es gibt unzählige Märkte, Strassenküchen und Mopedwerkstätten. Aber auch Schreinereien, wo man sich ein neues Bett oder ein neues Gebetshäuschen kaufen kann. Sehr interessant ist auch die Elektro-Installationstechnik, die findet man in dieser Form auch in Thailand.

Etwas außerhalb wird es grün und landwirtschaftlich, Reisanbau, weidende Rinder und ein malerischer Fluß, hier ist die Zeit noch etwas stehen geblieben. Mein Tuk-tuk-fahrer meinte es wohl gut und brachte mich zu einer ehemaligen Krokodilfarm. Auf engsten Raum lagen dort einige Krokodile und warteten auf ihr Ende. Im Laden daneben wurden die fertigen Endprodukte angeboten. Nicht wirklich sehenswert. Die Rückfahrt in die Stadt führte am Fluss entlang, hier liegen auch Hotels und buddhistische Tempelanlagen.

Morgen fliege ich wieder zurück nach Thailand, gern wäre ich hier noch ein paar Tage geblieben, aber der Flug war schon gebucht.

 

Bedanken möchte ich mich bei dem freundlichen Hotelpersonal für die nette Betreuung und die schöne Zeit.

Bis bald - Ecki

<- die Tempel von Angkor Wat 

                                       verloren im Paradies  ->


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