2017 Cadolzburg 2...


 

Als ich hier im Burghof in die Schule gegangen bin, war die Burg eine Ruine und man konnte/durfte nicht hinein. Aber es gab Schlupflöcher, die Ruine war ein großer Abenteuer-Spielplatz.

Jetzt erstrahlt die Burg in neuen Glanz und der Ausbau zu einem Erlebnis-Museum verspricht Unterhaltung, interessante Informationen und viel Spass.

 

Im Jahre 1157 wurden Ort und Burg erstmals urkundlich erwähnt. Die ältesten bekannten Anlagen der Burg entstanden um 1250. Die Hohenzollern waren die Burggrafen der Reichsstadt Nürnberg und bauten die Burg als Residenz aus. Sie erhielten die Kurfürstenwürde von Brandenburg und wurden zum Ahnherr der preußischen Könige und des deutschen Kaisers.

Im 14. und 15. Jahrhundert hatte die Burg ihre größte Bedeutung. In dieser Zeit war sie der Herrschaftssitz der Hohenzollern, die als Kurfürsten zu den mächtigsten Adelsfamilien des Reichs aufstiegen. Die Burg war auch ein wichtiger Verwaltungssitz und ein beliebter Ort für Jagdausflüge und schöne Feiern. Sie war bis 1791 in der Hand der Hohenzollern. Am Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 ging die Burg in Flammen auf und blieb jahrzehntelang in Trümmern liegen.

Der 1982 begonnene Wiederaufbau der Hauptburg fand mit der Instandsetzung und teilweisen Neugestaltung der Außenanlagen im Jahr 2007 seinen vorläufigen Abschluss. In der Folgezeit standen die Flächen im Alten und Neuen Schloss, der Burginnenhof sowie die Vorburg für zahlreiche öffentliche Veranstaltungen zur Verfügung.

Im Jahr 2013 fiel die Entscheidung für den vollständigen Ausbau des Alten Schlosses und eines Gebäudes der Vorburg zu einem Erlebnismuseum. Im Juni 2017 wurde das neue Museum "HerrschaftsZeiten. Erlebnis Cadolzburg" eröffnet. Auf vier Etagen des Alten Schlosses und in der gesamten Kernburg können die Besucher heute anhand von originalen Objekten, aufwändigen Reproduktionen, Inszenierungen und Medienstationen verschiedene Facetten des Lebens auf einer Herrschaftsburg im späten Mittelalter kennenlernen.

Über die Brücke (früher eine Zugbrücke) und den Torbau kommt man in die Burg. Auf der linken Seite steht die Alte Burg mit dem Küchenbau und Ochsenschlot, daneben der Wohnbau mit dem dekorativen Erkersaal. Hinter dem Kapellenbau mit einer sehr schönen Krypta im Untergeschoß liegt der Brunnenhof mit den hohen Burgmauern und dem überdachten Wehrgang.

Der große Ochsenschlot im Küchenbau ist sehr beeindruckend, aber leider spiegeln die Schutzglasscheiben. Die Wohnräume im alten Schloß zeigen die damaligen Lebensumstände. Strohsack und Himmelbett, das luftige Plumpsklo und den prächtigen Erkersaal, der zum Repräsentieren und für große Feste genutzt wurde. Ebenso kann man sich über die damaligen Waffen, Helme und Rüstungen aber auch über die Mode aus dieser Zeit informieren und ausprobieren.

Bei dem Rundgang gelangt man in das Neue Schloß, von dem nur die Außenmauern stehen, alle Zwischendecken fehlen, dieser über 3 Stockwerke hohe Raum kann für Konzerte genutzt werden. Hier informiert eine Multimedia-Vorführung von der Nutzung während der NS-Zeit und dem großem Burgbrand am Ende des 1. Weltkrieges.

Vom Wehrgang aus sieht man den Burghof und den Aussichtsturm, der eine weite Rundumsicht bietet.

Die Bayerische Schlösserverwaltung hat mit diesem Museum der Burg ein neues Leben gegeben. Das moderne Museumskonzept lädt zu Ausprobieren ein und ist sehr gut gelungen. Nach den massiven Schäden des Zweiten Weltkriegs lassen sich wieder originale mittelalterliche Räume ebenso wie gelungene Architekturschöpfungen des 21. Jahrhunderts auf der Cadolzburg erleben. 

                                 Bis bald  - Ecki


Kommentar schreiben

Kommentare: 0