…an der Seidenstrasse - Usbekistan-2...


Chiwa Usbekistan,

Chiwa mit seinen ca. 40.000 Einwohnern ist über 2.500 Jahre alt und liegt in der Kyzylkum Wüste, 450 Kilometer von Buchara entfernt. Die Stadt besteht aus Medresen, Moscheen und Minaretten, wie etwa das beeindruckende Islam-Xo´ja-Minarett. Als zentralasiatische Stadt verfügt Chiwa über die meisten Minarette, von denen das Kalta-Minor-Minarett vielleicht das bemerkenswerte ist. Die Juma Moschee mit ihren 218 kunstvoll geschnitzten Holzsäulen aus verschiedenen Epochen gehört zweifelsohne ebenfalls zu den Hauptattraktionen.

Zweimal haben wir in Chiwa in einem kleinen, romantischen Hotel übernachtet, mit einem sehr guten Frühstück waren wir gut gestärkt für die Rundgänge und Entdeckungstouren. Es ist sehr heiss in dieser von trockenen Sand- und Stein-Wüsten eingerahmten Oasenstadt Chiwa. Die Altstadt von Chiwa ist ein einziges großes Museum. Eine hohe alte Mauer umschließt die Stadt, nur durch die großen Tore kommt man hinein. Hier spüre ich zum ersten Mal den Mythos der Seidenstrasse. In den engen Gassen mit den lehmverputzten Häusern kann man Holzschnitzern, Seidenteppichknüpferinnen und Seidenstickerinnen bei der Arbeit zusehen. 

Bei unserm Rundgang kamen wir auch an einer großen Wandbild vorbei, einer Karte der Seidenstrasse, welche die zentrale Bedeutung von Samarkand und Buchara verdeutlicht. Chiwa war aber auch ein Hort des Wissens und der Wissenschaften. Kein Geringerer als der Mathematiker, Astronom und Geograph Muhammad Ibn al-Charizmi lebte und wirkte hier einige Jahre im 9. Jahrhundert. Der Universalgelehrte gilt als "Vater" der Algebra und des Algorithmus'. Von seinem Namen leiten sich die uns allgegenwärtigen Begriffe ab.

Eine alte Moschee mit herrlich geschnitzten Holzpfeilern, kühlen Steinboden und einem kleinen bepflanzten Innenhof lädt zum Verweilen ein. Die vielen Medressen, Paläste und Mausoleen sind reich mit blauweisen Ornamenten verziert, es gibt viel zum Entdecken und Bestaunen. 

Nach einer 2. Nacht in Chiwa und einem guten, reichhaltigen Frühstück ging es zu unserm nächsten Ziel Buchara. Der Weg führt durch eine trockene Sand-und Steinwüste, die Entfernung beträgt ca. 480km. Aber die Strasse ist in einem sehr schlechten Zustand, Wellblechpiste, tiefe Schlaglöcher, abgerutschte Strassenränder, Sandverwehungen lassen manchmal nur Schritttempo zu. Die Temperatur während der Fahrt stieg bis nahe 50°. Zum Glück hatten wir eine leistungsfähige Klimaanlage. Anfangs konnte man noch Hirtendörfer am Strassenrand sehen, aber je weiter wir in die Wüste hineinfuhren umso spärlicher wurde das Wachstum der wenigen Pflanzen. 

Leider bekamen wir Probleme mit dem Motor. Der Dieselfilter war verstopft, wurde freigeklopft, aber nach wenigen 100 Metern stotterte der Motor wieder. Fahrer und Beifahrer wurden hörbar nervös und telefonierten lautstark. Unsere Gruppe verhielt sich ganz ruhig, es hat sich wohl, jeder für sich, auf eine mögliche unangenehme Situation eingestellt. Unser Fahrerteam hat dann, nachdem die "Notreparaturen nicht erfolgreich waren, direkt am Strassenrand den kompletten Dieselfilter gewechselt. Die Temperatur im Bus stieg dabei langsam an und wir waren alle sehr froh als nach ca. 30 Minuten der Motor wieder ohne Störungen lief. Die Fahrt konnte weitergehen.

Direkt an der Grenze zu Turkmenistan, mit Blick auf den großen Fluß "Amu Darja, der vom Pamir Gebirge bis in den Aral See fliesst, haben wir eine kurze Rast, ein Bus-Picknick gemacht. Kekse, Kuchen und Kaffee (auch mit Wodka) hat uns der Fahrer aus seinem Kofferraum serviert. Es hat uns allen sehr gut geschmeckt. Weiter ging es auf die Piste. 

Einige Abschnitte dieser Strasse sind im Bau, bzw. auch schon fertig, so dass wir dann schneller vorankamen. Zu einer Mittagspause steuerten wir einen Rasthof neben der Strasse an, wo wir mit Salat, Suppen, Fleischtaschen und Grillspiessen unseren Hunger stillen konnten. Gott sei Dank, es gab auch gutes, kaltes Bier. Weiter in Richtung Buchara. 

Am späten Nachmittag erreichte wir unser Hotel in Buchara. Das Abendessen bei Sonnenuntergang auf einer Dachterrasse über der Altstadt war ein romantischer Abschluss für diesen anstrengenden Tag. 

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