...Frühling 2015 in Enoshima/Japan...


Reisetag, mit dem Shinkansen fuhr ich von Shin-Osaka nach Odawara, dann umsteigen in einen Regionalzug nach Fujisawa, eine Stadt südwestlich vonTokio. Von hieraus besuchte ich die kleine romantische Halbinsel Enoshima und die alte Kaiserstadt Kamakura. Aber alles der Reihe nach.....

In Shin-Osaka, ein Stadtteil im nördlichen Osaka, liegt der Shinkansen Bahnhof. Mit meinem Vorort-Zug und der U-Bahn erreichte ich überpünktlich diesen großen Bahnhof. Also über dieses Superschnellzug-System Shinkansen muß ich noch etwas erzählen/schreiben.

Japan ist das Geburtsland der schnellen Züge. Am 1. Oktober 1964 nahm die damalige Japanische Staatsbahn den Hochgeschwindigkeitsverkehr zwischen den Metropolen Tokio und Osaka auf. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 210 Stundenkilometern fuhren die sogenannten "bullet trains" (Geschoss-Züge) auf der ersten, 515 Kilometer langen, normalspurigen Schnellfahrstrecke. Mittlerweile sind es ca. 300 Züge und mehr als 2000 km Hochgeschwindigkeitsstrecken mit dichten Zugfolgen und hohen Fahrgastaufkommen. Legendär und bewundernswert ist nicht nur die hervorragende Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit der Züge, sondern auch deren Sicherheit. Nicht ein Fahrgast kam bisher in einem Shinkansen-Zug zu Schaden. Japan ist damit ein großes Vorbild für Betreiber von Hochgeschwindigkeitszügen in anderen Ländern.

Der Shinkansen zeichnet sich weniger durch die absolute Höchstgeschwindigkeit der Triebwagen (443 km/h im Testlauf) als vielmehr durch seine durchgängig hohe Reisegeschwindigkeit aus. So erzielt der Nozomi-Superexpress zwischen Tokio und Nagoya inkl. Bahnhofsaufenthalten eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 206 km/h. (Spitzengeschwindigkeit weit über 300km/h)

Die Pünktlichkeit ist international konkurrenzlos. Sämtliche (ca. 300) Shinkansen-Züge erreichen pro Tag zusammengerechnet eine Verspätung von unter fünf Minuten. Die durchschnittliche Verspätung eines einzelnen Shinkansen-Zuges am Ankunftsbahnhof betrug im Jahre 2005 ganze sechs Sekunden. Ursachen dafür sind etwa die Trennung des Hochgeschwindigkeitsnetzes vom Nah- und Güterverkehr, fast durchgängige Einzäunung der Strecken, robuste Technik und gute Wartung. Natürlich sind diese Züge auch sehr komfortabel und gepflegt.

Das Wetter war nicht gut und die Sicht nach draußen war leider trüb. Pünktlich errichten wir Odawara, dort mußte ich in einen langsameren Zug umsteigen, der mich bis Fujisawa brachte. Mein reserviertes Hotel lag in Bahnhofsnähe und ich habe es auch gleich gefunden. Ein nettes kleines Hotel mit freundlichen Service, hier hatte ich Bett, Tisch und Stuhl, welch ein Luxus ;-)). Klein aber fein!

Etwas später habe ich mich in der Stadt noch etwas umgesehen und einen großen, leckeren Handmade-Hamburger gegessen, echt gut!

Am nächsten Morgen war ich schon bald wach und die Sonne war da. Endlich mal wieder Sonne. Schnell zur Enoden, der Straßenbahn zwischen Fujisawa und Kamakura, mit der ich bis zur Enoshima-Haltestelle fuhr. Die vielen Schüler, alle in Schuluniform, hatten ein anderes Ziel. Das "in-den-Zug-einsteigen" geschieht in Japan mit Geduld und viel Disziplin.

Enoshima ist eine kleine Halbinsel mit ungefähr 4 km Umfang und über einer 600m lange Brücke von Fujisawa aus zu erreichen. Auf der Insel befinden sich buddhistische Höhlen, einige sehr schöne Shinto-Schreine und eine großartige, tropische Gartenanlage. Wegen dieser Schönheiten und der breiten Sandstrände wird Enoshima von vielen Urlaubern der nahe gelegenen Metropolregion Tokio-Yokohama besucht.

Natürlich mußte ich hier wieder viele Treppen steigen, es hat sich aber gelohnt, schöne Ausblicke auf das Meer und ein ganz zauberhafter Garten, der von dem britischen Kunsthändler Samuel Cocking und seiner japanischen Frau um 1880 angelegt wurde. Ein wunderbarer Park, sehr sehenswert.

Viele Bilder später ging ich wieder den Berg hinunter, durch die engen Gassen mit den Souvenirläden zum kleinen Bahnhof der Enoden-Linie.

 

 

Mit der Enoden, der alten Straßenbahn fuhr ich direkt am Meer entlang nach Kamakura, zu meinen nächsten Ziel.

 

 

 

 

Bis bald Ecki                               2015 Kamakura/Japan  -->